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Alarmierend: Deutlicher Anstieg der Fehltage wegen psychischer Leiden

  • Psychische Beschwerden wie Depressionen sind immer häufiger eine Ursache für die Arbeitsunfähigkeit von Erwerbstätigen.
  • Die KKH ermittelte in einer Untersuchung einen Anstieg der Fehlzeiten um 85 % vom ersten Halbjahr 2022 zur ersten Hälfte von 2023.
  • Zugleich erhöhte sich die Anzahl der Krankschreibungen im Vergleich zum Vorjahr um 32 %.

Immer mehr Berufstätige in Deutschland leiden unter psychischen Belastungen. Die Folgen sind vermehrte Krankschreibungen sowie längere Arbeitsausfallzeiten.

Auf diese Entwicklung weist aktuell die Kaufmännische Krankenkasse hin. Die Expert:innen berufen sich dabei auf eine Analyse der eigenen Kund:innendaten. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 sind die Fehlzeiten wegen seelischer Erkrankungen um 85 % angestiegen.

In der ersten Hälfte von 2023 kamen 303 Fehltage auf 100 Versicherte. Zum Vergleich: 2022 zählten die Expert:innen für die ersten 6 Monate nur 164 Fehltage und für das gesamte Vorjahr 339 Fehltage pro 100 Mitglieder. 2019 waren es 274 Ausfalltage wegen Depressionen, Angststörungen und anderen psychischen Belastungen, 2020 und 2021 jeweils 287 Fehltage pro 100 Versicherten.

„Diese Entwicklung ist alarmierend“, erklärt KKH-Arbeitspsychologin Antje Judick, „Mit Blick auf die Jahre zuvor liegen wir sogar schon über dem Durchschnitt.“

Immer mehr Berufstätige von psychischen Belastungen betroffen

In ihrer Untersuchung verzeichneten die Expert:innen, dass immer mehr Erwerbstätige wegen Depressionen aus dem Arbeitsleben ausfallen. So stieg die Arbeitsunfähigkeitsquote (die AU-Quote) im Vergleich zum Vorjahr um 32 % an. Die AU-Quote ergibt sich aus der Zahl der Krankschreibungen im Verhältnis zu den berufstätigen Krankenkassen-Mitgliedern.

Die KKH ist mit etwa 1,6 Millionen Mitgliedern eine der größten Krankenkassen, die bundesweit geöffnet sind.

Die Arbeitswelt bringt hohes Stresslevel mit sich

Neben der Auswertung ihrer Versichertendaten gab die KKH eine Umfrage beim Meinungsforschungsinstitut forsa in Auftrag zum Thema Stress im Berufsleben. Mehr als die Hälfte der Befragten erklärte, dass die Stressbelastung im Job im Laufe der letzten Jahre zugenommen habe. Fast 2 Drittel der befragten Erwerbstätigen fühlt sich stressbedingt ausgebrannt und erschöpft.

Depressionen, Burnout oder stressbedingte Anpassungsstörungen können jeden treffen: unabhängig vom Alter oder von der Berufsgruppe. Diese Erkrankungen sind auch die häufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit. Dann sind Betroffene monatelang nicht mehr in der Lage, ihren Job zu 100 % zu erfüllen.

Vor allem junge Berufstätige, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen, sollten das Risiko einer Berufsunfähigkeit nicht unterschätzen. Immerhin fällt statistisch gesehen jede:r Vierte krankheitsbedingt aus dem Berufsleben aus.

Eine Versicherung der Arbeitskraft mit einer Berufsunfähigkeits­versicherung gibt in einer solchen Situation viel Schutz – sowohl in mentaler, als auch in finanzieller Hinsicht.

Für den Vertragsabschluss lohnt es sich, mit einem Versicherungsexperten oder einer Versicherungsexpertin zu sprechen. Das spart Zeit, um den passenden Tarif zu finden, und bietet die Möglichkeit, eine unverbindliche Risikoanfrage zu stellen, um mehr Klarheit über die Versicherungs­bedingungen zu gewinnen.

Der Artikel wurde erstmals am 11. August 2023 veröffentlicht.

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