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Blutspende: Menschen spenden überwiegend aus moralischen Gründen Blut

In Deutschland werden jeden Tag 15.000 Blutspenden benötigt, um kranken und verletzten Menschen zu helfen – und der Bedarf an Spenderblut steigt stetig1. Die Spendenbereitschaft der Deutschen ist jedoch nicht ganz so hoch – zwar hat jede:r fünfte Bundesbürger:in bereits Blut gespendet (20 Prozent), aber nur sechs Prozent der Befragten spenden regelmäßig2.

Das zeigt eine bevölkerungsrepräsentative Studie, die CLARK in Zusammenarbeit mit YouGov zum Weltblutspendetag am 14. Juni durchgeführt hat. Einer der wichtigsten Gründe für das Blutspenden ist dabei der Wunsch, der Allgemeinheit zu helfen (48 Prozent) oder Organisationen wie die DKMS zu unterstützen (28 Prozent). Finanzielle Anreize spielen nur für 18 Prozent eine Rolle.

Welche Gründe sprechen für das Blutspenden

Ergebnis einer YouGov-Umfrage im Auftrag von CLARK auf die Frage: Welche Gründe sprechen für Sie für das Blutspenden?

Blutspende: Bereitschaft bei jüngeren Nicht-Spender:innen höher

Auch bei denjenigen Deutschen, die bisher noch kein Blut gespendet haben, ist prinzipielles Interesse erkennbar: Immerhin 19 Prozent haben zwar noch nie Blut gespendet, könnten es sich aber grundsätzlich vorstellen. Das gilt vor allem für die jüngeren Generationen (18-34 Jahre: 25 Prozent). Bei den älteren Personen ab 55 Jahren liegt die Bereitschaft zur ersten Blutspende nur noch bei 14 Prozent. Hier können aber sowohl die einmal gefällte Entscheidung gegen das Blutspenden sowie die Ablehnung durch Blutspende-Organisationen ab 65 Jahren eine Rolle spielen.

Fast jeder fünfte Mensch in Deutschland hat jedoch bisher noch nie Blut gespendet und kann es sich auch in Zukunft nicht vorstellen (18 Prozent). Auch der Einfluss der Corona-Pandemie auf die Blutspendebereitschaft ist immer noch spürbar: Fünf Prozent der Befragten gaben an, vor der Pandemie Blut gespendet zu haben, seit Beginn von Corona jedoch nicht mehr.

Blutspender:innen sind gesetzlich abgesichert

Dabei sind Blutspendende prinzipiell unter den Schutz der gesetzlichen Unfall­versicherung gestellt. Diese Versicherung greift nicht nur bei Verletzungen und Erkrankungen, die aufgrund der Blutspende auftreten: Auch auf dem direkten Hin- und Rückweg zum Blutspendedienst sind Blutspendende versichert. Das gilt unabhängig davon, ob an eine gemeinnützige Organisation oder gegen Bezahlung bei einem gewerblichen Unternehmen Blut gespendet wird.

Wann und was leistet die gesetzliche Unfall­versicherung?

Wer Sozial­versicherungsbeiträge entrichtet, hat Anspruch auf die gesetzliche Unfall­versicherung, in der Regel jedoch nur, wenn sich der Unfall auf dem Weg zur Arbeit, von der Arbeit oder auf der Arbeit selbst ereignet (oder wie hier auf dem Weg zum Blutspenden). Zudem müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Der Unfall verursacht einen Arbeitsausfall von voraussichtlich mindestens 26 Wochen (6 Monate).
  • Der Unfall muss so schwerwiegend sein, dass die Fähigkeit, irgendeinen Job auszuüben, um mindestens 20 Prozent reduziert ist.

Die Unfall­versicherung zahlt ein Verletztengeld, das 80 Prozent des Bruttogehalts entspricht, jedoch nie mehr als das Nettogehalt. Das Verletztengeld wird maximal 78 Wochen lang gezahlt. Spätestens dann gilt man als erwerbsgemindert und erhält eine Erwerbsminderungsrente. Da diese in der Regel nicht hoch ausfällt, sollte man sich rechtzeitig mit einer Berufsunfähigkeits­versicherung vor dem Verlust des Einkommens schützen.

Selbstständige: Wer selbstständig ist, hat in der Regel keinen Anspruch auf die gesetzliche Unfall­versicherung und keinen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente und sollte sich deshalb sowohl mit einer privaten Unfall­versicherung als auch mit einer Berufsunfähigkeits­versicherung absichern.

Gesetzlich oder private Unfall­versicherung: Wo ist der Unterschied?

Die gesetzliche Unfall­versicherung greift nur in ganz bestimmten Situationen, nämlich auf dem Weg von und zur Arbeit / Schule / Universität / Kindergarten / ehrenamtlichen Tätigkeit / Verein sowie während der Ausübung der Tätigkeit. Unfälle, die außerhalb dieser Tätigkeiten liegen, sind nicht abgesichert. Zudem muss der Unfall einen Ausfall von mindestens 6 Monaten zur Folge haben und die Fähigkeit, einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen, zu mindestens 20 Prozent einschränken.

Jeder zwölfte Erwachsene erleidet pro Jahr einen Unfall. 40 Prozent aller Unfälle geschehen dabei in der Freizeit und nur 30 Prozent auf der Arbeit oder in der Schule und wären somit von der gesetzlichen Unfallversicherung abgedeckt. In 70 Prozent aller Fälle greift die gesetzliche Unfallversicherung nicht.

Die private Unfall­versicherung deckt dafür alle Lebensbereiche ab und zahlt sofort, sobald die Unfallfolgen medizinisch festgestellt sind. Es ist unerheblich, wie lange man unfallbedingt ausfällt und ob die Ausübung irgendeiner beruflichen Tätigkeit dadurch beeinträchtigt ist. Dafür muss die durch den Unfall erlittene Einschränkung (Invalidität) voraussichtlich permanent sein. Weil die gesetzliche Unfall­versicherung etwa 70 Prozent aller Unfallrisiken nicht abdeckt, ist der Schutz durch eine zusätzliche private Unfall­versicherung immer sinnvoll.

Die private Unfall­versicherung zahlt eine einmalige Versicherungssumme statt einer monatlichen gehaltsabhängigen Zahlung. Diese ist insbesondere dann hilfreich, wenn die erlittenen Einschränkungen Neuanschaffungen oder Umbauten am Haus (bspw. Barrierefreiheit) notwendig machen. Die Höhe der Zahlung ist abhängig von der vereinbarten Leistung und vom Grad der Invalidität. In der Regel folgt eine Auszahlung schon ab 5 Prozent Einschränkung. Im Todesfall geht die Versicherungssumme, falls vereinbart, auf die Hinterbliebenen über.

Tabelle, die vergleicht, wann gesetzliche Unfallversicherung, wann private Unfallversicherung und wann Berufsunfähigkeitsversicherung eine Leistung auszahlen, unter welchen Bedingungen und wie hoch die Leistung ist.

Alles zum Unterschied zwischen Unfall­versicherung und Berufsunfähigkeits­versicherung.

Eigenbluttherapie für ein Drittel der Bundesbürger:innen interessant

Neben der Blutspende zur Hilfe anderer Menschen, gibt es auch die Möglichkeit zur Eigenbluttherapie. Dabei wird Blut abgenommen, anschließend aufbereitet oder angereichert und wieder in den Körper zurückgeführt. Die Eigenbluttherapie wird bei Beschwerden wie Allergien, Hauterkrankungen oder Infektionen eingesetzt. Wissenschaftlich ist das Verfahren zwar noch nicht bewiesen, jedoch ist die Eigenbluttherapie für knapp jede:n dritte:n Befragte:n interessant (31 Prozent). Sechs Prozent der Bevölkerung haben auch bereits Erfahrung damit gesammelt. Jede:r fünfte Befragte hat zwar bisher noch nichts von dem Verfahren gehört, ist aber an weiteren Informationen zur Eigenbluttherapie interessiert (19 Prozent).

Ich habe schon einmal von Eigenbluttherapie gehört

Grafik: 48 % haben schon einmal von Eigenbluttherapie gehört. 6 % davon haben sie sogar schon an sich durchgeführt, 25 % stehen ihr aufgeschlossen gegenüber, 17 % lehnen das Verfahren für sich ab. 19 % haben noch nicht davon gehört, sind aber neugierig, was es damit auf sich hat. 23 % kennen es nicht und interessieren sich auch nicht dafür.
Eigenbluttherapie: Fast jede:r Dritte hat schon davon gehört und interessiert sich dafür, jede:r Fünfte kennt es noch nicht, steht dem Verfahren aber aufgeschlossen gegenüber.

Auf eine Unterstützung ihrer Krankenkasse können sich Interessierte dabei aber nicht immer verlassen. Bereits im Jahr 2000 wurden Eigenbluttherapien aus dem Pflichtkatalog der Krankenkassen ausgeschlossen. Allerdings erstatten einige der gesetzlichen und privaten Kranken­versicherer trotzdem die Behandlungskosten für die alternative Heilmethode.

„Das liegt daran, dass es eine durchaus starke Nachfrage nach diesen Behandlungsmethoden gibt. Einige Krankenkassen räumen ihren Versicherten deswegen diese Kulanz ein, um am Markt konkurrenzfähig zu bleiben."
Dr. Marco Adelt, COO und Co-Gründer von CLARK
Dr. Marco Adelt
COO und Co-Gründer von CLARK

In jedem Fall sollten sich Patient:innen frühzeitig über die Leistungen ihrer Krankenkasse informieren und sich im Zweifelsfall unabhängig beraten lassen. Insgesamt lohnt in vielen Fällen ein Krankenkassenvergleich, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für die eigenen Bedürfnisse zu finden.

1 Blutspende.de: Häufig gestellte Fragen

2 Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 1002 Personen zwischen dem 14.03. und 16.03.2022 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.