PKV Beiträge steigen 2023
Privatversicherte müssen sich 2023 auf höhere Beiträge einstellen. Das teilte der Verband der Privaten Krankenkassen dem Handelsblatt mit.1 Demnach steigen die Beiträge zur PKV 2023 um durchschnittlich 3 Prozent. Grund für die Steigerung sei nicht die Inflation, sondern steigende Kosten durch den allgemeinen medizinischen Fortschritt sowie gesunkene Kapitalerträge infolge noch immer niedriger Zinsen im Euroraum.
Letztere dienten zur Finanzierung der Altersrückstellungen, mit denen höhere Kosten im Alter ausgeglichen werden sollen, und müssten nun mit höheren Beiträgen kompensiert werden.
Deutlich höher fallen die Kostensteigerungen in der Privaten Pflegeversicherung aus, wo Versicherte mit bis zu 40 Prozent mehr Beitrag rechnen müssen. Der Preisanstieg habe noch nichts mit der Inflation zu tun. Diese werde sich voraussichtlich erst nächstes Jahr bemerkbar machen. Im Fall der Privaten Pflegeversicherung seien vielmehr die neuen Pflegegesetze aus der Zeit der Großen Koalition ausschlaggebend, die höhere Zuschüsse bei der Heimunterbringung vorsähen.
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Beitragsentwicklung trotz Steigerung der PKV Beiträge 2023 niederiger als in der GKV
Trotz der erneuten Steigerung der PKV-Beiträge (nach 4,1 Prozent 2022 und 8,1 Prozent 2021) verweist der Verband der Privaten Krankenversicherer darauf, dass die Kosten der PKV in den letzten 10 Jahren mit durchschnittlich 2,6 Prozent moderater gestiegen seien als die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung, die in den vergangenen 10 Jahren um 3,3 Prozent pro Jahr zunahmen.2 Mit durchschnittlichen Kosten von dann 551 Euro2 ist die private Krankenversicherung zumindest für Angestellte noch immer bei weitem günstiger als die gesetzliche Krankenversicherung, für die ab 2023 807,98 Euro zu Buche schlagen. Denn auch in der gesetzlichen Krankenversicherung steigen die Beiträge. Zum einen steigt der Zusatzbeitrag auf den neuen Rekordwert von 1,6 Prozent, zum anderen hat der Bundestag in dieser Woche die neuen Rechengrößen für die Sozialversicherung beschlossen, wodurch die Beitragsbemessungsgrenze zur gesetzlichen Krankenkasse und damit für Gutverdiener mit einem Einkommen von mehr als 4.837,50 Euro pro Monat auch der Beitrag steigt.
Die neuen Beiträge der Privaten Pflegeversicherung hält Verbandsdirektor Florian Reuther „generationengerecht kalkuliert“1. Das unterscheidet sie vom gesetzlichen System, für das es trotz der Umlagefinanzierung noch kein Konzept für den Umgang mit den Herausforderungen des demografischen Wandels gibt. Einer Studie zufolge werden den gesetzlichen Kassen 2040 50 Milliarden Euro fehlen.3 Diese Finanzierungslücke lässt sich nur durch weitere Zuschüsse aus Steuermitteln, durch Beitragserhöhungen oder durch Leistungskürzungen schließen. Doch Leistungskürzungen schließt insbesondere Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach derzeit noch aus.
PKV Beiträge 2023: Was tun bei steigenden Kosten?
Regelmäßige Beitragssteigerungen sind aufgrund von Inflation und medizinischem Fortschritt völlig normal und kommen, wie gezeigt, genauso in der gesetzlichen Krankenkasse vor. Wer dennoch mit seinem Tarif hadert, sollte prüfen, ob ein Wechsel in einen günstigeren Tarif möglich ist. Der Preis in der Privaten Krankenversicherung richtet sich nach den Vereinbarten Leistungen. Werden Leistungen gestrichen oder vereinbart man eine größere Selbstbeteiligung, sinkt auch der Beitrag. Hier empfiehlt sich eine gründliche Beratung vorab, um im Leistungsfall nicht böse überrascht zu werden. Die Versicherungsexpertinnen und -Experten von CLARK beraten hierzu kostenlos und unverbindlich.
Keinesfalls sollte der Vertrag leichtfertig gekündigt werden. Ein Wechsel zurück in die GKV ist nicht so ohne Weiteres möglich und der Neuabschluss einer privaten Krankenversicherung würde eine erneute Gesundheitsprüfung zur Folge haben.
Nicht den Preis vergleichen, sondern die Leistungen
Weil die Beitragsermittlung zwischen GKV und PKV so unterschiedlich ist, empfehlen die CLARK Versicherungsexpert:innen ohnehin, beide Versicherungen nicht anhand der Preise zu vergleichen, sondern das Leistungsspektrum ins Auge zu fassen.
Quellen:
1 Handelsblatt: Jürgen Klöckner: Privatversicherte müssen ab 2023 mehr zahlen. Abgerufen am 21.10.22
2 PKV.de: Warum die Beiträge zur Privaten Krankenversicherung 2023 in manchen Tarifen steigen. Abgerufen am 21.10.22
3 Zeit: Gesetzlichen Krankenkassen droht Milliardendefizit. Abgerufen am 21.10.22