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Private Kranken­­versicherung Kosten

Alle wichtigen Infos rund um PKV & Kosten

PKV ab 259,84 € mtl.Günstigster PKV-Tarif für Arbeitnehmer:innen. Eigenanteil an den PKV-Kosten: 259,84 € pro Monat. Der Arbeitgeberanteil wurde bereits berücksichtigt.weiterlesen Dies ist eine Beispielrechnung der ARAG (Tarife: K0, KTV42, PVN) für eine:n Angestellte:n, 30 Jahre, Einbettzimmer, keine Selbstbeteiligung, inkl. Pflegepflicht­versicherung, kein Krankenhaustagegeld, Krankentagegeld ab 43. Tag von 110 €. In den Prämien sind der 10 %-Zuschlag für die Entlastung im Alter und der Pflegebeitrag enthalten (Stand: Januar 2024). Bedenke, dass die Berechnung ausschließlich die Tarifkosten bei Vertragsabschluss darstellt. Mit steigendem Alter können höhere Monatsbeiträge fällig werden.

  • Die Kosten richten sich u.a. nach Gesundheit & Alter
  • Je mehr Leistungen, desto höher der Beitrag
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  • Der Beitrag für deine private Kranken­­versicherung ergibt sich aus Alter bei Vertragsabschluss, Gesundheitszustand, vereinbartem Selbstbehalt und Leistungsumfang. Auch deine Berufsgruppe ist wichtig.
  • Angestellte, Beamte & Beamtinnen können sich für weniger als 260 € versichern, Selbstständige ab rund 500 € monatlich. Die günstigste gesetzliche Krankenkasse kostet im Monat über 200 € mehr.
  • Als Angestellte:r, Beamter oder Beamtin bekommst du einen PKV-Zuschuss in Form des Arbeitgeberzuschusses bzw. der Beihilfe.
  • Um deine PKV-Kosten zu senken, kannst du einen Tarifwechsel vornehmen, Risikozuschläge prüfen, deinen Selbstbehalt erhöhen und Leistungen abwählen. Mehr Infos findest du in diesem Ratgeber.
  • Mit der privaten Kranken­versicherung sicherst du dir die bestmögliche medizinische Versorgung mit netten Extras wie kurze Wartezeiten im Wartezimmer und schnelle Termine bei Fachärzt:innen.

01 Private Kranken­­versicherung & Kosten: Privatpatient:in zu sein, muss nicht teuer sein

Die Kosten für eine private Kranken­versicherung sind höchst individuell – auch je nach Versicherungsunternehmen. Ausschlaggebend für deinen monatlichen Beitrag sind:

  • Das vereinbarte Leistungsspektrum/Leistungsniveau
  • Die Höhe eines möglichen Selbstbehalts/Selbstbeteiligung: Je mehr du bereit bist, im Krankheitsfall selbst zu zahlen, desto günstiger wird deine private Kranken­versicherung
  • Dein Alter bei Abschluss der Versicherung: Je jünger du bei Vertragsabschluss bist, desto weniger gibst du für deine Absicherung aus
  • Dein Gesundheitszustand: Gesundheitsfragen gehören zur privaten Kranken­versicherung dazu. Es gehört zu deinen Pflichten, sie wahrheitsgemäß zu beantworten. Vorerkrankungen können zu höheren Beiträgen führen
  • Deine Berufsgruppe

Eine wichtige Anmerkung unsererseits: Viele Studierende sind über die Familien­versicherung ihrer Eltern kostenlos in der gesetzlichen Kranken­versicherung mitversichert. Wer zwischen PKV und GKV wählen will, zahlt als Privatversicherte:r im Monat zwar etwas mehr, bekommt aber im Gegenzug in der Regel ein spürbar höheres Leistungsniveau.

Optimaler Schutz in nur 3 Schritten:

  • 2-3 Fragen oben beantworten
  • Kontaktinfos hinterlassen
  • Individuelles Angebot erhalten

PKV Kosten je nach Berufsgruppe

Damit du eine erste Orientierung bekommst und siehst, dass die private Kranken­versicherung durchaus günstig sein kann, haben wir dir einige Beispiele mithilfe unseres PKV-Rechners erstellt. Im Vergleich dazu findest du den günstigsten GKV-Beitrag.

Die Angebote gelten jeweils für einen Tarif, der im Bereich stationäre Leistungen die Übernahme der Kosten für die Chefarztbehandlung und die Unterbringung im Zweibettzimmer vorsieht sowie bei Zahnersatz mehr als 70 % erstattet. Die Selbstbeteiligung liegt jeweils bei 300 € im Jahr. Sowohl die Kosten für die gesetzliche als auch für die private Kranken­versicherung beinhalten den Beitrag für die Pflege­versicherung für Personen ohne Kinder.

Unser:e Angestellte:r ist 30 Jahre alt und verdient 6.000 € im Monat. Beide Beiträge geben die Kosten mit Zuschuss vom Arbeitgeber wieder.

  • PKV: Ab 223,03 €
  • GKV: Ab 520,09 €

Unser:e Selbstständige:r ist 30 Jahre alt und verdient 4.000 € mtl. Seine PKV soll ein Krankentagegeld von 100 € ab 22. Tag, seine GKV Krankengeld zahlen.

  • PKV: Ab 503,01 €
  • GKV: Ab 780,00 €

Unser:e Beamt:in ist 30 Jahre alt und hat ein Einkommen von 4.000 € mtl. Der Beihilfesatz liegt bei 50 %.

  • PKV: Ab 249,23 €
  • GKV: Ab 780,00 €

Unser:e Student:in ist 20 Jahre alt. Sowohl für die PKV als auch für die GKV ist die Höhe ihres Einkommens egal.

  • PKV: Ab 148,84 €
  • GKV: Ab 117,91 €

Fällt dir etwas auf? Vor allem, wenn du viel Geld verdienst, bietet dir die private Kranken­versicherung die günstigere Absicherung. Bist du verbeamtet, ist die PKV aufgrund der Kosten ohnehin deine erste Wahl.

Für Gutverdiener:innen im Angestelltenverhältnis, welche die Voraussetzungen zum Wechsel in die PKV erfüllen (Stichwort Versicherungspflichtgrenze), ist die private Krankenvoll­­versicherung oftmals die günstigere Alternative zur gesetzlichen Kranken­­versicherung. Denn in der GKV ergeben sich die Kosten allein aus dem (vergleichsweise hohen) Gehalt. In der PKV spielt das hohe Einkommen bei der Ermittlung des Beitrags hingegen keine Rolle. Wer also jung, gesund und ohne Vorerkrankungen ist, erhält mit der PKV ein deutlich attraktiveres Leistungspaket.

In der PKV kannst du dich bereits ab rund 260 € im Monat versichern (*Beispielrechnung der ARAG (Tarife: K0, KTV42, PVN) für eine:n 30-jährige:n Angestellte:n, mit Einbettzimmer und Krankentagegeld ab 43. Tag 110 €, keine Selbstbeteiligung). In der GKV sind es dagegen deutlich mehr. (*So zahlst du bei einer Krankenkasse mit einem Zusatzbeitrag von 2,7 % im Monat 566,67 €.)

Egal ob gesetzlich oder privat versichert: Du bekommst einen 50-prozentigen Zuschuss von deinem Arbeitgeber zu deiner Kranken­versicherung. Er ist auf 421,76 € mtl. gedeckelt (Stand 2024).

Bedenke, dass die Kosten für gutverdienende Angestellte auch ohne Anhebung des Krankenkassen-Beitragssatzes bzw. Zusatzbeitrags aufgrund der Beitragsbemessungsgrenze regelmäßig steigen. 2024 liegt sie bei 5.175 € im Monat. Bis zu dieser Summe musst du durchschnittlich 8,15 % deines Einkommens an die Krankenkasse zahlen. Verdienst du mehr und die Grenze wird erhöht (was so gut wie immer der Fall ist), wird deine Kranken­versicherung teurer.

In der PKV gibt’s Tarife für Selbstständige ab 327 € im Monat (*Beispielrechnung der HanseMerkur (Tarife: KVS3, PSV, T43, PVN) für eine:n 30-jährige:n Selbstständige:n mit Zweibettzimmer oder besser, 1.000 € Selbstbeteiligung und Krankentagegeld ab 43. Tag von 100 €).

In der GKV sind es mehr als doppelt so viel. (Beispielrechnung für eine Krankenkasse mit einem Zusatzbeitrag von 2,7 % bei einem Einkommen von 5.775 €, ohne Krankengeldanspruch: 1.071,22 € im Monat.)

Als Selbstständige:r unterliegst du in der Regel nicht der Versicherungspflicht, also der Pflicht, dich in der gesetzlichen Kranken­­versicherung zu versichern. Zwar kannst du dich freiwillig gesetzlich versichern lassen, doch überzeugt die PKV Selbstständige mit entscheidenden Vorteilen.

  • Stabile Beiträge: Dein PKV-Versicherer legt einen Teil der Beiträge als Alterungsrückstellungen für dich an – so bleibt dein Monatsbeitrag auch im Alter bezahlbar.
  • Garantierte Versicherungsleistungen: Die Leistungen, die du mit Abschluss deiner Versicherung vereinbarst, stehen dir auch zu. In der gesetzlichen Kranken­versicherung musst du dagegen damit rechnen, dass Leistungen gestrichen werden können.
  • Rückhalt im Krankheitsfall: Mit einer Krankentagegeld­versicherung bist du vom 1. Krankheitstag an abgesichert und schließt deine Einkommenslücke.
  • Beste medizinische Versorgung: Je nach Tarif sicherst du dir keine langen Wartezeiten auf einen Arzttermin, freie Arztwahl und die Behandlung durch ausgewiesene Spezialist:innen im Krankenhaus.

Private Kranken­versicherung für Beamt:innen & Beamtenanwärter:innen: klarer Vorteil bei den Kosten

Auch Beamt:innen wie Lehrer und Lehrerinnen unterliegen nicht der Versicherungspflicht. Obendrein sind sie beihilfeberechtigt. Dadurch ist die PKV für sie oft die erste Wahl. Die sogenannte Beihilfe vom Dienstherrn ist ein unschlagbarer Anreiz zum Wechsel in den Status „Privatpatient:in“. Denn durch diesen „Arbeitgeberzuschuss“ in Form der Beihilfe ist die private Kranken­­versicherung für Beamte und Beamtinnen deutlich günstiger als die gesetzliche Kranken­­versicherung.

Um noch einmal die Beispielrechnung für Beamt:innen zu zitieren: Die PKV kostet ab 249,23 €, in der GKV zahlst du dagegen mindestens 780 € im Monat.

Deine News-Update zur privaten Kranken­versicherung

  • Ampel fordert freie Wahl für Beamte bei Kranken­­versicherung

    Ampel-Politiker:innen fordern finanzielle Unterstützung für Beamt:innen auch in der GKV, damit sie eine echte Wahl zwischen privater und gesetzlicher Kranken­versicherung haben.
  • Nur 3 private Kranken­­versicherungen überzeugen Stiftung Warentest

    Stiftung Warentest hat nach 5 Jahren die PKV erneut unter die Lupe genommen – und siehe da: Die alten Favoriten bleiben vorn! Welche Angebote für Angestellte, Selbstständige und Beamt:innen heute besonders überzeugen, liest du hier.
  • PKV Beitragserhöhung 2024: Für jeden Zweiten wird es teurer

    Zum Jahreswechsel wird’s teurer in der PKV: Rund die Hälfte der Privatversicherten muss 2024 mit einer Beitragserhöhung von durchschnittlich 7 % rechnen. Auch für neue Interessierte steigen die Kosten.
  • Privatversicherte Beamte müssen 2024 mehr für Pflege­­versicherung zahlen

    Für Beamt:innen in der PKV wird’s teurer: Nach der gesetzlichen Pflege­versicherung folgt nun die Beitragserhöhung bei der privaten Pflegepflicht­versicherung. Erwartet wird ein Anstieg von über 20 %.
  • Steuervorteil für Selbstständige: PKV-Beiträge im Voraus zahlen

    Wer die Kosten für die Kranken­versicherung im Voraus zahlt, hat später deutliche Steuervorteile. Je nach Steuersatz kann dies eine Summe im vierstelligen Bereich sein.

02 Kosten & Leistungen, die deine private Kranken­­versicherung unbedingt abdecken sollte

Wenn du dich privat versichern möchtest, solltest du bei Vertragsabschluss darauf achten, dass die Übernahme folgender Kosten in den Versicherungsleistungen abgedeckt ist:

LeistungWas genau?
ArzthonorareBis zum Dreieinhalb­fachen der Gebühren­ordnung der Ärzte (GOÄ)
ZahnersatzMindestens 65 % der Kosten
Zahn­behandlungMindestens 90 % der Kosten
Vorsorge­untersuchungenZum Beispiel Prostata, Gebärmutter, Leberflecke
HilfsmittelMindestens 75 % der Kosten etwa von orthopä­dischen Einlagen oder von Schienen bei Sehnenscheiden­entzündung
Psycho­therapie50 Sitzungen im Jahr
PKV-Leistungen im Überblick

Wichtige Leistungen sind außerdem die Übernahme des Transports Krankenhaus sowie die Unterbringungen mindestens in einem Zweibettzimmer oder Einzelzimmer.

Selbstständige und Freiberufler:innen sollten mit ihrem Kranken­­versicherer zusätzlich ein Krankentagegeld im Vertrag vereinbaren, damit sie auch bei Arbeitsunfähigkeit wegen Krankheit vom 1. Tag an abgesichert sind. Je nach Kranken­­versicherung kannst du entscheiden, ab welchem Tag der Krankheit du das Krankentagegeld erhalten möchtest.

Krankentagegeld nicht mit Krankenhaustagegeld verwechseln

Eine Krankentagegeld­versicherung ist durchaus nützlich, um Einkommenslücken bei Krankheit zu schließen. Eine Krankenhaustagegeld­versicherung, die täglich einen festgelegten Betrag bei stationären Aufenthalten zahlt, ist dagegen oft entbehrlich. Sie deckt lediglich Zusatzkosten in der Klinik wie die gesetzliche Zuzahlung oder WLAN-Gebühren ab.

Leistungsbausteine, die du zusätzlich wählen kannst

Je nach PKV-Anbieter und Tarif können beliebig viele weitere Leistungen in deinem Tarif enthalten sein. Hier einige Beispiele:

Die Auswahl an versicherbaren Leistungen in der PKV ist groß. So ist es beispielsweise möglich, Kurkosten mitversichern zu lassen. Allerdings sollte dir bewusst sein, dass die mtl. Kosten mit jedem weiteren Leistungsbaustein steigen. Um die bestmögliche Tarifkombination zu finden, lohnt sich ein intensiver Vergleich. Die CLARK Expert:innen helfen dir hier gerne weiter.

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Wie kommen die unterschiedlichen Kosten zwischen PKV und GKV zustande?

Die beiden Versicherungssysteme basieren auf unterschiedlichen Berechnungsregeln. Die Beiträge der privaten Kranken­­versicherung werden nach dem Äquivalenzprinzip berechnet. Der PKV-Anbieter versichert explizit dein individuelles Risiko zu erkranken, beziehungsweise sein Risiko, dass er für Leistungen einstehen muss.

Darum sind Alter und Gesundheitszustand so entscheidend, denn junge Menschen werden grundsätzlich seltener krank. Vorerkrankungen können die Kosten zur privaten Kranken­­versicherung wiederum heben. Der Versicherer könnte einen Risikozuschlag verlangen, sodass die PKV für dich teurer wird.

Im Gegensatz dazu funktioniert die Beitragsberechnung bei den gesetzlichen Krankenkassen nach dem Solidarprinzip. Hier zahlt jede:r Versicherte – unabhängig von Eintrittsalter und Gesundheitszustand – einen festgelegten Beitragssatz auf Basis des Einkommens.

Das bedeutet, dass Gutverdienende in der gesetzlichen Krankenkasse mehr bezahlen und mit ihren Beiträgen Mitglieder mit niedrigerem Einkommen unterstützen. Der Leistungsumfang der gesetzlichen Kranken­­versicherungen ist aber für jede:n derselbe. Und es kann passieren, dass der Gesetzgeber den Leistungskatalog der Kassen ändert und beispielsweise Leistungen streicht.

Deep Dive gesetzliche Grundlagen

Die Versicherer dürfen die Kosten nicht einfach so festlegen. Sie müssen sich an Gesetze halten, allem voran das Versicherungsvertragsgesetz, das Versicherungsaufsichts­gesetz und die Kranken­versicherungsverordnung.

Das Versicherungsvertrags­gesetz regelt die Rechte und Pflichten der Versicherten und die Rechte und Pflichten der Versicherer. Das Versicherungsaufsichts­gesetz reguliert, unter welchem Rahmen­bedingungen die Versicherungsunternehmen ihr Geschäft betreiben dürfen. Die Einhaltung prüft die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Die genauen Berechnungsregeln gibt die Kranken­versicherungsverordnung vor.

03 7 Tipps, um deine PKV-Kosten zu senken

Im Laufe eines Berufslebens kann es schon mal zu finanziellen Schwankungen kommen – insbesondere, wenn du selbstständig oder freiberuflich tätig bist. Bevor du versuchst, zurück in die gesetzliche Kranken­­versicherung zu wechseln, solltest du folgende Optionen zur Beitragsminderung prüfen, um Kosten zu sparen.

1. Tarifwechsel

Viele private Kranken­­versicherungen haben günstigere Tarife im Portfolio, die die gleichen Leistungen wie dein aktueller Tarif bieten. Dein Versicherer hat die Pflicht, dir diese aufzuzeigen. Fordere deinen Anbieter mit Verweis auf § 204 des Versicherungsvertragsgesetzes auf, dir Angebote zum Wechsel zu schicken. Die Verbraucherzentrale stellt dafür einen Musterbrief für dich bereit.

Sind die neuen Tarife zu teuer, gibt’s zunächst den Basistarif (oder Standardtarif), bei dem die Kosten auf den Höchstbeitrag der gesetzlichen Kranken­versicherung gedeckelt sind. Danach bleibt noch der sogenannte Notlagentarif, mit dem der PKV-Eigenbeitrag gesenkt werden kann. Erkundige dich bei deinem Anbieter, welche Bedingungen du für Notlagen-, Standard- oder Basistarif erfüllen musst.

2. Streichen von Risikozuschlägen

Risikozuschläge werden erhoben, wenn eine Erkrankung bei Vertragsabschluss vorliegt. Hat sich dein Gesundheitszustand seitdem deutlich verbessert, kannst du bei deiner Kranken­­versicherung prüfen lassen, ob diese kostenintensiven Zuschläge gestrichen werden können.

3. Wechsel zu einer anderen Kranken­­versicherung

Der Markt der privaten Kranken­­versicherungen ist groß. Mitunter lohnt es sich, einen erneuten Tarifvergleich anzustellen, um sich gegebenenfalls bei einem anderen Anbieter privat zu versichern. Das ist allerdings auch heikel, denn es fällt erneut eine Gesundheitsprüfung an. Außerdem solltest du dich vorher bei deinem Versicherer erkundigen, was dies für deine Altersrückstellungen bedeutet. Ohne ausführliche vorherige Beratung solltest du das deshalb keinesfalls angehen.

4. Selbstbehalt erhöhen

Je mehr du selbst für Behandlungen, Medikamente und Co. zahlst, bevor deine Kranken­versicherung greift, desto weniger zahlst du für den Versicherungsschutz. Eine hohe Selbstbeteiligung wirkt also beitragsreduzierend.

5. Leistungen abwählen

Vielleicht sind in deinem Tarif Erstattungen drin, die du eigentlich gar nicht brauchst, zum Beispiel die Kostenübernahme für ein Einzelzimmer im Krankenhaus, obwohl dir ein Zweibettzimmer reicht. Solche Extras kannst du streichen. Aber aufgepasst: Wenn du dir das später anders überlegst, kommst du nur mit einer neuen Gesundheitsprüfung wieder an diese Leistungen ran.

6. Beitragsentlastungstarif

Schließ frühzeitig einen Entlastungstarif ab. So zahlst du, wenn’s finanziell gerade gut läuft, etwas mehr in deine Versicherung ein. Dieses Geld hilft dir später, die Beiträge im Alter stabil zu halten und Steigerungen abzufedern.

7. Zuschuss als Rentner:in

Beziehst du bereits eine gesetzliche Rente, zahlt dir die Deutsche Renten­versicherungen einen Zuschuss, der in der Regel die Hälfte deines Beitrags abdeckt.

04 Kosten und Beitragsanpassungen in der PKV – Was tut sich im Jahr 2024?

Der Verband der Privaten Kranken­­versicherer hat mitgeteilt, dass die Beitragskosten zur privaten Kranken­­versicherung 2024 im Schnitt um 7 % gestiegen sind. Der durchschnittliche Beitrag für Vollversicherte erhöhte sich somit von 537 € auf 575 €. Rund jede:r zweite Privatversicherte war davon betroffen. Damit gab es nach den gesetzlichen Krankenkassen auch bei den privaten Versicherungsunternehmen Beitragserhöhungen.

Regelmäßige Beitragssteigerungen sind völlig normal. Privatversicherte mussten in den letzten 20 Jahren durchschnittliche Steigerungen von 2,8 % hinnehmen, gesetzlich Versicherte sogar Steigerungen von 3,2 % pro Jahr (Quelle: PKV-Verband). Zu den Kranken­versicherern, bei denen 2024 manche Tarife für Neukund:innen teurer geworden sind, zählen HanseMerkur, AXA, Continentale, Barmenia und uniVersa.

Setze die Kosten deiner PKV steuerlich ab

Du kannst deine Monatsbeiträge für die private Kranken­versicherung grundsätzlich von der Steuer absetzen. Bei der Kranken­versicherung selbst gilt die Steuererleichterung allerdings nur für die Basiskranken­versicherung, die so ziemlich das abdeckt, was auch die gesetzliche Kranken­versicherung bietet. Den nötigen Nachweis für die Beiträge zur Basiskranken­versicherung bekommst du von deiner Versicherung. Die Beiträge zur Pflege­versicherung kannst du vollständig abziehen.

05 Warum steigen die Kosten in der privaten Kranken­versicherung?

Medizinische Innovationen, fortschrittliche Behandlungsmethoden und eine zunehmend ältere Bevölkerung führen zu steigenden Gesundheitsausgaben in der gesetzlichen und privaten Kranken­versicherung. Dies bewirkt Beitragserhöhungen in beiden Systemen, doch häufig dominieren in den Medien Berichte über die starken Anstiege der PKV-Beiträge.

Dabei ist vielen nicht bewusst, dass die sprunghaften Anpassungen in der PKV auf gesetzlichen Regelungen basieren. Sie geben vor, wann die Beiträge angepasst werden dürfen:

  • Die tatsächlichen Ausgaben für Versicherungsleistungen liegen mindestens 10 % über den ursprünglich kalkulierten Werten, wobei manche Tarife auch niedrigere Schwellenwerte zulassen.
  • Die tatsächliche Sterbewahrscheinlichkeit weicht mehr als 5 % von der kalkulierten Sterbewahrscheinlichkeit ab.

Seit Langem setzt sich der PKV-Verband dafür ein, von den Grundsätzen abrücken zu dürfen. Denn sie verbauen die Möglichkeit, die Beiträge in kleinen Schritten anzupassen. Im Gegensatz dazu haben die gesetzlichen Kassen genau diese Option, sodass Kostensteigerungen weniger empfindlich wahrgenommen werden.

Wie sich die Beiträge in der PKV und GKV im Vergleich der letzten 10 Jahre entwickelt haben, zeigt die folgende Tabelle.

AngestellteBeamte & Beamt­innenRentner & Rentner­innenGKV*
20141,93 %1,59 %0,88 %
20152,13 %1,78 %– 0,04 %
20164,15 %1,38 %2,40 %3,86 %
20176,58 %5,55 %5,68 %3,78 %
20182,89 %2,81 %2,90 %1,17 %
20192,87 %2,14 %3,39 %4,77 %
20203,21 %3,85 %1,68 %4,40 %
20216,00 %7,10 %ca. 7 %4,83 %
20223,30 %4,10 %ca. 2 %0 %
20233,5 %1,0 %ca. 2,5 %4,70 %
2024noch keine Datennoch keine Datennoch keine Daten7,47 %
PKV-Beitragsentwicklung seit 2014, Quelle für PKV: Franke und Bornberg, 2023, eigene Berechnungen

*Berechnung anhand des GKV-Höchstbeitrags und des durchschnittlichen Zusatzbeitrags, inkl. Pflegebeitrag für Kinderlose

Ein weiterer Faktor für die steigenden Kranken­versicherungskosten ist der sogenannte Rechnungszins, der zur Verzinsung der Altersrückstellungen genutzt wird. Wird der Rechnungszins gesenkt, muss dies über einen höheren Versicherungsbeitrag ausgeglichen werden, damit die Rückstellungen gleich hoch bleiben.

Was passiert mit den PKV-Beiträgen im Alter?

Die Kosten der privaten Kranken­versicherung hängen vom Alter ab. Das bedeutet, dass die Beiträge steigen müssten, je älter du wirst. Damit du jedoch gerade im Rentenalter, wo du weniger Geld zur Verfügung hast, nicht durch zu hohe PKV-Kosten überlastet wirst, gibt’s die sogenannten Altersrückstellungen. Sie zahlst du mit deinem Beitrag und werden angelegt. Später werden sie genutzt, um altersbedingte Erhöhungen abzufedern.

Dem PKV-Verband zufolge betrug der durchschnittliche PKV-Beitrag 2023 für Personen ohne Beihilfeanpruch 535 €. „In allen Lebensaltern lag der Durchschnittsbeitrag bei rund 600 € – und in sehr hohen Altersjahrgängen sogar deutlich niedriger“, so der Verband. Entsprechend bleiben die Beiträge im Alter stabil.

PKV-Tarife mit Beitragsrückerstattung

Es gibt eine Reihe von Versicherern, die dir einen Teil deiner Beiträge zurückzahlen, wenn du innerhalb eines Jahres keine Rechnungen eingereicht hast (mit Ausnahme von Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen). Du bist einfach kerngesund geblieben oder hast kleinere Rechnung selbst gezahlt, um dir die Beitragsrückerstattung zu sichern.

Grundsätzlich erhältst du als Privatpatient:in nach einer ambulanten Behandlung eine Rechnung. Das Geld lässt du dir dann von deiner privaten Kranken­­versicherung erstatten. Meist räumen Ärzte und Ärztinnen ein Zahlungsziel von 4 Wochen ein, sodass du genug Zeit hast, die Rechnung direkt nach Erhalt an deine Kranken­­versicherung weiterzuleiten. Damit musst du nur in den wenigsten Fällen in Vorkasse gehen.

Bei einem Krankenhausaufenthalt bekommst du als privat Versicherte:r eine Klinik-Card, auf der vermerkt ist, welche Leistungen dein Versicherungsvertrag umfasst. Die Kosten rechnet die Klinik dann direkt mit deinem Versicherer ab.

Bei Medikamenten hingegen musst du nahezu immer in Vorkasse gehen. Die Versicherungen erstatten dir allerdings ab Erhalt deiner Rechnung recht zügig die Kosten. Sofern du spezielle, sehr teure Medikamente benötigst, ist es ratsam, vorab mit deiner Kranken­­versicherung die Kostenübernahme abzuklären.

Was kostet eine Behandlung?

07 FAQ: Die 5 wichtigsten Fragen zu den Kosten der privaten Kranken­versicherung

Welche Faktoren bestimmen deinen PKV-Beitrag?

In der privaten Kranken­versicherung entscheiden dein Alter bei Vertragsabschluss, deine gesundheitliche Verfassung, die gewählten Leistungen bzw. Tarifmodule und die Höhe der Selbstbeteiligung darüber, was du am Ende jeden Monats an den Versicherer überweist. Deine Berufsgruppe bestimmt zudem, ob du die Kosten komplett selbst trägst oder Anspruch auf einen Zuschuss hast

Welche Zuschüsse gibt’s zur privaten Kranken­versicherung?

Als Angestellte übernimmt dein Arbeitgeber 50 % der PKV-Kosten. Er zahlt jedoch nicht mehr, als er für ein:e gesetzlich versicherte:n Mitarbeiter:in zahlen würde.

Bist du verbeamtet, hast du einen Beihilfeanspruch. Über diesen sind mindestens die Hälfte deiner Gesundheitsausgaben abgedeckt. Deine private Kranken­versicherung kümmert sich um den Rest. Durch die Unterstützung des Dienstherrn wird dein PKV-Versicherungsschutz günstig.

Ist die private Kranken­versicherung teurer als die gesetzliche?

Es kommt darauf an: Bist du selbstständig oder verdienst sehr gut, ist die gesetzliche Kranken­versicherung im Vergleich zur privaten häufig teurer. Das liegt daran, dass die Höhe des Beitrags von deinem Einkommen abhängig ist. In der PKV gelten dagegen andere Faktoren für die Kostenberechnung.

Für Beamt:innen ist die private Kranken­versicherung aus Kostensicht meistens die bessere Wahl. Denn der Beihilfeanspruch und somit günstigere PKV-Tarife gelten nur, wenn du dich für die private Kranken­versicherung entscheidest. Einige Bundesländer sind allerdings dazu übergegangen, ihren Beamt:innen auch dann einen Zuschuss zu zahlen, wenn sie sich für die GKV entscheiden.

Hast du viele Kinder, kann die GKV mit Blick auf die Kosten für dich besser sein. Denn diese sind über dich kostenlos in der Familien­versicherung mitversichert.

Wie kannst du deine PKV-Kosten senken?

Du kannst die Kosten deiner privaten Kranken­versicherung senken, indem du den Tarif wechselst. Achte darauf, dass die Leistungen gleich bleiben. Verbessern sie sich, ist eine neue Gesundheitsprüfung notwendig.

Du hast außerdem die Möglichkeit, deinen Selbstbehalt zu erhöhen. Der Betrag sollte aber bezahlbar bleiben. Sollte dein Beitrag Risikozuschläge beinhalten, lass überprüfen, ob diese noch gerechtfertigt sind.

Nicht zuletzt kannst du an deinem Leistungsumfang schrauben. Überleg dir genau, auf welche Leistungen du verzichten kannst. Einmal abgewählt, kannst du sie nur wieder in deinen Vertrag aufnehmen, wenn du erneut Gesundheitsfragen beantwortest.

Wann dürfen die Anbieter die Kosten erhöhen?

Beitragserhöhungen sind nur dann möglich, wenn eine von 2 Voraussetzungen erfüllt ist: Entweder hat sich die Sterbewahrscheinlichkeit im Vergleich zur kalkulierten geändert oder der Versicherer erstattet deutlich mehr Geld an seine Versicherten als ursprünglich berechnet.

Diese Bedingungen führen dazu, dass die Beiträge nicht selten mehrere Jahre stabil bleiben und dann sprunghaft ansteigen.

Nächste Schritte

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