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Ergotherapie
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Das Wichtigste in Kürze
Ergotherapie: Welche Kosten übernimmt die Krankenversicherung?
Eine Ergotherapie hilft dir, deine Bewegungsfähigkeit, Motorik und Körperwahrnehmung zu verbessern. Doch das ist nur ein Aspekt der Ergotherapie. Sie wird für zahlreiche Diagnosen eingesetzt – sowohl bei körperlichen als auch bei seelischen Beeinträchtigungen.
Wie sieht es mit der Kostenerstattung bei Ergotherapie durch die Krankenversicherung aus?
Regelungen zur Kostenerstattung in der gesetzlichen Krankenkasse
Für gesetzliche Krankenversicherungen (GKV) gibt es klare Richtlinien über die Leistungen der Ergotherapie und die Vergütung. Die Grundlage dazu ist der sogenannte Vertrag nach § 125 Absatz 1 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB V). Demzufolge erstattet die Krankenkasse die Ergotherapie-Kosten für Kinder komplett.
Für Personen über 18 Jahre sieht es ein wenig anders aus: Hier fallen pro Rezept eine Gebühr von 10 € sowie eine zusätzliche Eigenbeteiligung von 10 % der Kosten an. Aber keine Sorge! Du hast Möglichkeiten, dich von diesen Kosten befreien zu lassen.
Wenn du im Laufe eines Kalenderjahres eine bestimmte Belastungsgrenze an Zuzahlungen erreichst, könntest du gemäß § 62 SGB V von weiteren Zahlungen befreit werden. Hierbei spielt dein individuelles Einkommen eine Rolle, wobei für schwer Erkrankte niedrigere Grenzen gelten.
Voraussetzungen für die Übernahme der Ergotherapie-Kosten
Bevor deine Krankenkasse die Therapiekosten erstattet, musst du einige Voraussetzungen erfüllen:
- Verordnung: Du benötigst ein Rezept von einer Ärztin oder einem Arzt, damit deine Krankenkasse die Ergotherapie bezahlt. In der ärztlichen Verordnung – also dem Rezept – legt die Ärztin oder der Arzt die passende Therapieform und die Anzahl der Sitzungen fest.
- Vertragsärzt:innen: Krankenkassen kooperieren in der Regel mit bestimmten Ärzt:innen, den sogenannten Vertragsärzt:innen. Beachte, dass Verordnungen von Privatärzt:innen nicht akzeptiert werden. Eine Liste der Kassenärzt:innen und Therapeut:innen erhältst du bei deiner Krankenkasse.
- Qualifikation: Therapeut:innen müssen eine spezifische Ausbildung vorweisen sowie die Erlaubnis, die Berufsbezeichnung „Ergotherapeut:in“ zu tragen. Unter diesen Voraussetzungen können sie ihre Leistungen mit der Krankenkasse abrechnen. Dazu müssen sie die Vereinbarung für die Versichertenverordnung anerkennen.
- Frist: Nachdem deine Ärztin oder dein Arzt die Ergotherapie als Heilungsmittel verordnet hat, solltest du zügig damit starten. Denn oft ist eine solche Verordnung nur 28 Tage gültig.
Natürlich steht es dir frei, die Ergotherapeutin oder den Ergotherapeuten deiner Wahl aufzusuchen. Beachte jedoch, dass du die Kosten selbst tragen musst, falls die genannten Voraussetzungen nicht erfüllt sind.
Was Privatversicherte zur Kostenübernahme wissen sollten
Bei privaten Krankenversicherungen (PKV) gibt es keine Pauschalregelung zur Kostenerstattung. Da jeder Vertrag individuell ist, solltest du schauen, was dein PKV-Tarif umfasst. Oder du wendest dich direkt an deinen Versicherer. Ist Ergotherapie in deinem Vertrag inkludiert, entfallen Zuzahlungen, wie sie bei gesetzlichen Kassen anfallen.
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Angebot erhaltenWas kostet eine Ergotherapie?
Wie hoch die Kosten für Ergotherapie ausfallen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Oft bleibt es nicht bei einer einzigen ärztlichen Verordnung. Häufig zeigt sich der Therapieerfolg erst nach einer längerfristigen Behandlung. Je intensiver und häufiger du die Ergotherapie brauchst, desto größer kann deine finanzielle Beteiligung als Patient:in sein.
Die genauen Therapiekosten ergeben sich aus der verordneten Behandlungsmethode, dem Alter der Patient:innen (für Kinder oder Personen über 18 Jahren), der Dauer der Sitzungen und der individuellen Preisgestaltung der Ergotherapeut:innen.
Als Richtwert: Eine Behandlungseinheit von etwa 30 bis 45 Minuten kann zwischen 60 € und 80 € kosten. Ein Preisvergleich verschiedener Ergotherapeut:innen kann sich also durchaus lohnen.
Wann ist eine Ergotherapie sinnvoll?
Ergotherapie hat das Ziel, Menschen, die durch Krankheit, Unfall oder Behinderung beeinträchtigt sind, ihre Handlungsfähigkeit zurückzugeben. Mithilfe der Übungen können die betroffenen Personen ihre täglichen Aufgaben im Alltag eigenständig bewältigen.
Auch Kindern mit entwicklungsbedingten Einschränkungen kann eine Ergotherapie helfen. Darüber hinaus wird die Arbeitstherapie bei folgenden Fällen eingesetzt:
- Therapeutische Unterstützung bei Gehirnerkrankungen wie Schlaganfall, Demenz oder Parkinson
- Hilfe für Menschen mit psychischen Erkrankungen, darunter Angstzustände und Depressionen
- Behandlung orthopädischer Beschwerden wie Arthrose oder Rheuma
- Betreuung von Personen mit angeborenen physischen oder geistigen Beeinträchtigungen
In der Therapie werden unterschiedliche Techniken und Methoden angewendet, wobei Bewegung und Kreativität oft im Mittelpunkt stehen. Die Ergotherapie ist in der Regel eine langfristige Behandlung und kann Menschen aller Altersgruppen unterstützen.
Ergotherapie vs. Physiotherapie: Was ist der Unterschied?
Beide Therapieansätze zielen darauf ab, die Bewegungsfähigkeit des Menschen zu fördern und ein eigenständiges Leben im Alltag zu unterstützen. Beide sind anerkannte Therapieformen und können ärztlich verordnet werden. Doch es gibt Unterschiede in der Herangehensweise.
Während sich die Physiotherapie in erster Linie auf die physischen Aspekte einer Beeinträchtigung konzentriert, geht die Ergotherapie einen Schritt weiter. Sie setzt auf einen handlungsorientierten Ansatz. Die Therapeutin oder der Therapeut möchte, dass die Patient:innen ihren Alltag insgesamt besser bewältigen.
Ein:e Patient:in, der oder die beispielsweise seinen oder ihren Arm nach einem Unfall nicht bewegen kann, würde in der Physiotherapie Übungen zur Wiederherstellung der Armfunktion erhalten. Die Ergotherapie würde zusätzlich Fähigkeiten wie Koordination schulen, sodass die Person wieder in der Lage ist, sich ohne Hilfe anzuziehen.
Wie funktioniert eine Ergotherapie?
Die Ergotherapie ist vielfältig und orientiert sich stets an deinen individuellen Bedürfnissen. Lassen wir uns einen Blick auf 4 Beispiele einer ergotherapeutischen Behandlung werfen:
Sensomotorisch-perzeptive Behandlung
Wenn du Probleme in der Motorik und Körperwahrnehmung hast, ist diese Behandlungsart genau das Richtige für dich. Sie zielt darauf ab, die Einschränkungen zu mindern. In der sensomotorisch-perzeptiven Behandlung wird mit Übungen beispielsweise die Koordination und der Gleichgewichtssinn geschult, ebenso wie Fähigkeiten zur Sinneswahrnehmung wie Hören, Sehen und Fühlen. So können Bewegungsabläufe allmählich schneller und flüssiger werden.
Psychisch-funktionelle Behandlung
Wenn du mit sozioemotionalen und psychosozialen Herausforderungen konfrontiert bist, hilft dir diese Behandlung dabei, besser damit umzugehen. Hier steht die Stärkung deiner Handlungsfähigkeit im Mittelpunkt. Die Ergotherapie unterstützt dich in Bereichen wie Selbst- und Fremdwahrnehmung, soziale Beziehungsgestaltung, Kommunikation und Emotionalität.
Motorisch-funktionelle Behandlung
Hast du motorische Einschränkungen aufgrund einer Krankheit? Dann kann die Ergotherapie dabei helfen, dir wieder mehr Selbstständigkeit zu ermöglichen. Dafür werden unterschiedliche Methoden wie Koordinationstraining, manuelle Gelenkmobilisation, Sensibilitätstraining oder auch Training der Feinmotorik eingesetzt.
Neuropsychologische Behandlung
Auch als Hirnleistungstraining (HLT) bekannt, fokussiert sich diese Variante in der Ergotherapie auf Beeinträchtigungen von kognitiven Fähigkeiten. Wenn du Konzentrations- oder Gedächtnisprobleme hast, helfen spezielle Methoden wie kognitives Training, bewegungsorientierte Therapie oder spezielle Therapie-Software.
Nach schweren Krankheiten wie Schlaganfall oder wenn die Gedächtnisleistungen aufgrund von Demenz nachlassen, kann die Behandlung Patient:innen helfen, im Alltag einen Orientierungssinn zu bewahren. Auch Kinder und Jugendliche mit einer Aufmerksamkeitsstörung profitieren von den ergotherapeutischen Übungen.
Noch Fragen?
Die vielseitige Ergotherapie kann auf verschiedene Weise zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Wenn du dir diese Leistung in deinem PKV-Tarif sichern willst, lohnt sich ein Tarifvergleich. Lass dir von unseren CLARK Versicherungsprofis dein persönliches Angebot machen.
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