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PKV Beitragserhöhung 2024: Für jede:n Zweite:n wird es teurer

  • Die PKV Beitragserhöhung 2024 liegt mit durchschnittlich 7 % über dem Wert der Vorjahre.
  • Für knapp die Hälfte der Versicherten wird die private Kranken­versicherung teurer.
  • Auch Neukund:innen müssen tiefer in die Tasche greifen.

Die privaten Kranken­versicherer sind mit ihren Beitragsanpassungen an gewisse Grenzwerte gebunden. Erst wenn diese erreicht sind, dürfen sie ihre Kosten anpassen. Das führt dazu, dass die Beiträge für Versicherte oftmals sprunghaft ansteigen. Zwar beziffert der PKV-Verband die Beitragserhöhung für 2024 auf im Schnitt 7 %. Doch Ausreißer nach oben sind da nicht ausgeschlossen. Wie viel genau die private Kranken­versicherung im kommenden Jahr mehr kostet, erfahren Privatversicherte in diesen Wochen durch ein Schreiben ihres Versicherers.

Der Durchschnittsbeitrag für die Krankenvoll­versicherung steigt laut dem Handelsblatt von 537 € monatlich auf 575 €. Beihilfe-Tarife sind hierbei ausgenommen. Dazu macht der PKV-Verband keine Aussage.

Verschiedene Ursachen für die PKV Beitragserhöhung 2024

Als Gründe für die PKV Beitragserhöhung 2024 führt der Verband mehrere Umstände an. Auf der einen Seite schreiten Medizin und Technik immer weiter fort, was neue Diagnose- und Behandlungsverfahren ermöglicht. Auf der anderen Seite nehmen immer mehr Menschen medizinischen Leistungen in Anspruch, zugleich steigt die Lebenserwartung. Nicht zuletzt ist das Zinsumfeld trotz positiver Aussichten noch angespannt. Der sogenannte Rechnungszins ist für die Verzinsung der Altersrückstellungen wichtig, welche dafür sorgen, dass die Kosten im Alter nicht sprunghaft ansteigen.

Im 20-Jahres-Zeitraum: PKV weniger teurer geworden als GKV

Der PKV-Verband macht darauf aufmerksam, dass die Beiträge in der privaten Kranken­versicherung langfristig nicht so stark wie in der gesetzlichen Kranken­versicherung gestiegen sind. In den letzten 20 Jahren erhöhten sich die PKV Kosten um durchschnittlich 2,8 % pro Jahr. Bei den gesetzlichen Krankenkassen waren es 3,2 %. Die PKV Beitragserhöhung 2024 fällt demnach mit 7 % deutlich stärker als in den Vorjahren aus.

Im Unterschied zur gesetzlichen Kranken­versicherung, in der die Kosten eher gleichmäßig steigen, finden die Beitragserhöhungen in der PKV auf einen Schlag statt. Das ist aktuell gesetzlich gewollt. Denn die Anbieter dürfen ihre Beiträge erst anpassen, wenn Grenzwerte erreicht sind, etwa wenn die Versicherungsleistungen in einem Tarif 10 % höher ausfallen als ursprünglich kalkuliert. Ist die Anpassung einmal möglich, werden alle Faktoren der Beitragskalkulation berücksichtigt, was zu einem spürbaren Beitragsanstieg führt.

Diese PKV-Anbieter werden 2024 teurer

Während konkrete Zahlen für Privatversicherte über ihre Beitragserhöhung 2024 fehlen, gibt der BAP-Guide von Gewa Comp Auskunft darüber, welche Tarife sich für Neukund:innen (Angestellte und Selbstständige) verteuern. Dazu gehören:

  • HanseMerkur – „KVT1000“ und „KVT500“ (im Schnitt fast 10 %)
  • AXA – „ActiveMe-U“, „ELBonus-U“ und „Vital900-U“ (im Schnitt fast 5 %)
  • uniVersa – „uni-introIPrivat 300“, „uni-A 100“ und „uni-VE 900 K“
  • LVM – „S1“, „S2“ und „S3“
  • Barmenia – „einsAprimex“
  • Württembergische – „A2H_0“, „S3“ und „A2_0“
  • Inter – „QualiMed Exklusiv 1200 U“, QualiMed Premium 1200 U“ und „QualiMed Exklusiv 600 U“
  • Continentale – „Economy U“
  • Allianz (bislang ungenehmigt) – „AM90PU“, „AMP90U“ und „AMBSU“
  • Gothaer (bislang ungenehmigt) – „MediComfort“, „MediNatura P“ und „MediStart 1 SB“
  • R+V (bislang ungenehmigt) – „Agil classic pro 1920“, „Agil premium 0“ und „Agil premium 1920“

Die durchschnittlichen Erhöhungen schwanken je nach Anbieter. Während einige bei 4 % liegen, kratzen andere an der 10-%-Marke.

Auch für Beamt:innen, die sich neu privat krankenversichern wollen, wird es bei einigen Versicherern teurer. Für 2024 haben folgende Versicherungsgesellschaften Beitragserhöhungen für verschiedene Beihilfetarife angekündigt:

  • Gothaer, AXA, LVM, R+V für Kinder und/oder Jugendliche
  • uniVersa, Inter, Continentale

Doch nicht überall steigen die Beiträge. Einige Versicherer senken ihre Kosten. So wird es beispielsweise für Arbeitnehmer:innen und Selbstständige in diesen PKV-Tarifen günstiger:

  • Continentale – „SP2“
  • Württembergische – „SZE“
  • LVM – „A0“ für Kinder und Jugendliche

Unser Tipp: Wenn du in die private Kranken­versicherung wechseln willst, lass dir am besten von unseren Expert:innen von CLARK helfen. Sie checken kostenfrei die Kosten und Leistungen von passenden Anbietern, damit du genau den Schutz findest, der zu dir passt.

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