Privatversicherte Beamte & Beamtinnen müssen 2024 mehr für die Pflegeversicherung zahlen
- Beamt:innen mit einer privaten Krankenversicherung (PKV) zahlen 2024 rund 10 € mehr monatlich für die Pflegeversicherung.
- Zuletzt wurden die Beiträge in diesem Bereich vor 2,5 Jahren angepasst.
- Der PKV-Verband begründet die Erhöhung mit gestiegenen Leistungsausgaben für Pflegebedürftige.
Ab dem 1. Januar 2024 zahlen privatversicherte Beamt:innen und Pensionär:innen einen höheren Beitrag an ihre private Krankenversicherung. Grund dafür ist eine Beitragserhöhung für die Pflegepflichtversicherung (PVB). Im Schnitt kostet diese im kommenden Jahr 21 % mehr. Durchschnittlich bedeutet dies eine Erhöhung des Monatsbeitrags von 43 € auf 52 €. Im Einzelfall kann die Anpassung aber auch höher ausfallen.
Als Grund nennt der Verband der Privaten Krankenversicherung höhere Ausgaben durch Leistungsverbesserungen für Pflegebedürftige.
PKV: Nächste Beitragsanpassung in der Pflegeversicherung für Beamt:innen
Zuletzt wurden die Beiträge in der Pflegeversicherung für privatversicherte Beamt:innen im Juli 2021 angepasst. Damals stiegen die Kosten um durchschnittlich 10 € bis 15 € monatlich. Für 2022 galt außerdem ein Pflegezuschlag, um die Kosten im Zuge der Coronapandemie abzudämpfen.
Die Beitragserhöhung 2024 betrifft rund die Hälfte aller Privatversicherten. Für Arbeitnehmer:innen und Selbstständige, die Mitglied der privaten Krankenversicherung sind, ergeben sich keine Veränderungen. Sie zahlen bereits seit diesem Jahr einen höheren Beitrag.
Beitragserhöhung für Beamte & Beamtinnen 2024 bedingt durch Leistungsverbesserungen
Eine wesentliche Ursache für die Erhöhung sind laut PKV-Verband die Zuschüsse für Pflegeheimbewohner:innen. Seit 2022 bekommen sie je nach Aufenthaltsdauer einen Zuschuss, der ihren Eigenanteil an den Pflegekosten minimiert. Er liegt derzeit zwischen 5 % und 70 % des Eigenanteils. Zum 1. Januar 2024 ist eine Erhöhung auf 15 % bis 75 % geplant.
Hinzu kommen weitere Verbesserungen für Pflegebedürftige wie ein Plus beim Pflegegeld um 5 % zum Jahreswechsel, die die Beitragsanpassung notwendig machen.
Theoretisch wäre die Beitragserhöhung noch höher ausgefallen. Doch durch die Zinswende der Europäischen Zentralbank steigen die Zinseinnahmen der Rücklagen der privaten Krankenversicherung wieder, was eine höhere Anpassung verhindert.
Höhere Pflegebeiträge auch für gesetzlich Versicherte
Wie bei Beitragsanpassungen für die eigentliche private Krankenversicherung können die Versicherer die Beiträge für die Pflegepflichtversicherung erst dann anpassen, wenn sich die Leistungsausgaben um 5 % von den bislang kalkulierten unterscheiden oder die Lebenserwartung um 5 % von der bisher angenommen abweicht. Die Grenzwerte für die Beitragskalkulation wurden nun für Beihilfeberechtigte überschritten, sodass die Kosten für die Pflegeversicherung steigen.
Die Pflegepflichtversicherung und die gesetzliche Pflegeversicherung sind für alle Versicherten der privaten und gesetzlichen Krankenversicherung obligatorisch. Für gesetzliche Versicherte stieg der Pflegebeitrag zuletzt im Juli 2023 und liegt im kommenden Jahr maximal bei 175,95 € monatlich – ohne Beitragszuschlag für Kinderlose.