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Rückwärts­­­versicherung: Alle Infos zum rück­wirkenden Rechtsschutz

  • Deinen Rechtsschutz solltest du abschließen, bevor es ernst wird
  • Rückwirkender Rechtsschutz ist vereinzelt möglich
  • Wäge Vor- und Nachteile der Rückwärts­­­versicherung ab
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  • Standard-Rechtsschutz­versicherungen bieten keine rückwirkende Deckung. Der Versicherungsschutz greift erst nach einer Wartezeit, die meist 3 Monate beträgt.
  • Es gibt nur vereinzelte Policen, die sofortigen und rückwirkenden Schutz für spezifische Situationen bieten, etwa bei Mietrecht oder Verkehrsverstößen, jedoch mit begrenztem Leistungsumfang.
  • Empfehlenswerter ist es, wenn du eine Rechtsschutz­versicherung frühzeitig abschließt, sodass du von niedrigeren Prämien und umfassenderem Schutz profitierst, bevor ein Rechtsstreit beginnt.

Die Wartezeit als Garant für vollen Rechtsschutz

Wartezeiten sind beim Abschluss einer Rechtsschutz­­versicherung obligatorisch. Die Versicherer wollen sich damit davor schützen, direkt nach Vertragsabschluss in teure oder aussichtslose Rechtsstreits oder laufende Gerichtsverhandlungen verwickelt zu werden, deren Voraussetzungen und Erfolgsaussichten sie nicht kennen.

Gewöhnlich beträgt eine derartige Wartezeit 3 Monate. Bei einigen Rechtsbereichen musst du mitunter länger warten. In jedem Fall gilt: Der volle Versicherungsschutz greift erst nach Ablauf der jeweiligen Frist.

So funktioniert der Schutz einer Rechtsschutz­versicherung

Für den Vertragsabschluss einer Rechtsschutz­­versicherung bedeutet die Wartezeit folgendes: Du kannst eine Rechtsschutz­versicherung jederzeit abschließen. Rechne jedoch nicht damit, dass die Police dir bei einer laufenden rechtlichen Auseinandersetzung Versicherungsschutz bietet.

Auch wenn du beim Tarifvergleich Rechtsschutzpolicen ohne Wartezeit findest, heißt das nicht, dass diese einen rückwirkenden Schutz bieten. Der Versicherungsfall muss nach dem Vertragsabschluss eintreten, um durch die Versicherung abgedeckt zu sein.

Wenn du bereits rechtsschutzversichert bist und zu einem neuen Anbieter wechseln willst, kann die Wartezeit entfallen, wenn sich der neue Vertrag lückenlos an den alten anschließt. Der neue Versicherer wäre in einem solchen Rechtsfall leistungsfrei, da die Deckung des Zeitraums über den vorherigen Versicherer erfolgte.

Warum gibt es diese Wartezeiten?

Versicherungsverträge mit Wartezeiten dienen dazu, Missbrauch zu verhindern und die Kosten für alle Versicherungsnehmer:innen fair zu halten. Müsste der Versicherer sofort die vereinbarte Leistung erbringen, also die Kosten für Gericht und Anwalt bzw. Anwältin zahlen, würde dies die Prämien deutlich erhöhen. Zudem wäre diese Art von Versicherung ein hohes finanzielles Risiko für den Anbieter.

Unser Tipp: Überprüfe bei der Wahl deiner Rechtsschutz­versicherung genau, welche Bedingungen für den Versicherungsschutz gelten. Unser Online-Rechner hilft dir dabei, eine Versicherungslösung zu finden, die zu dir passt.

Warum gibt es keinen rückwirkenden Rechtsschutz?

Generell gilt: Der Abschluss einer Rechtsschutz­­versicherung bietet keinerlei rückwirkenden Rechtsschutz.

Der Hauptgrund dafür liegt in den enormen finanziellen Risiken für die Versicherer. Eine rückwirkende Deckung würde bedeuten, dass die Versicherung ohne Vorkenntnisse in bereits laufende Rechtsstreitigkeiten involviert wird, die möglicherweise enorme Kosten mit sich bringen. Zudem hättest du als Versicherungsnehmer:in in diesem Szenario noch gar keine Beiträge für den Versicherungsschutz gezahlt. Die Rechtsschutz­­versicherung würde also in Vorleistung gehen.

Die Folge: Die Versicherungsgesellschaft müsste hohe Kosten tragen, die sie vorher nicht kalkulieren konnte.

Die finanziellen Folgen rückwirkender Versicherungen

Würden viele Menschen erst bei einem bestehenden Streit eine Rechtsschutz­versicherung abschließen, kämen die Versicherer in finanzielle Schieflage. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, müssten die Prämien für alle Versicherungsnehmer:innen deutlich erhöht werden. Das würde die Beiträge so teuer machen, dass sich kaum noch jemand eine Rechtsschutz­versicherung leisten könnte. 

Außerdem würden längere Vertragslaufzeiten notwendig werden, um die Versicherer zu schützen, was die Flexibilität der Versicherten einschränkt. Ein Versicherungswechsel oder eine Anpassung des Vertrages wegen Veränderungen im Leben (Beispiel Familiengründung) wären dann für dich nicht mehr so einfach möglich.

Auswirkungen auf kleinere Streitigkeiten

Hohe Versicherungsprämien hätten zudem zur Folge, dass sich eine Rechtsschutz­versicherung insbesondere bei kleineren Rechtsstreitigkeiten mit geringem Streitwert für dich kaum lohnen würde. Beispielsweise könnten die Kosten einer Verkehrsrechtsschutz­versicherung die Höhe der Bußgelder, die du möglicherweise anfechten möchtest, übersteigen. Dies führt dazu, dass die Versicherung für den Versicherten unrentabel wird.

Unser Tipp: Schau dich am besten nach einer passenden Rechtsschutz­versicherung um, wenn du noch keinen gerichtlichen Stress hast. Dann ist die Wartezeit ein Klacks und die Prämien sind günstig. Solltest du später juristische Hilfe brauchen, um dein Recht durchzusetzen, kannst du dich auf die Absicherung in Rechtsangelegenheiten verlassen.

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Anwaltskosten, Gerichtskosten und Co. machen einen Rechtsstreit sehr schnell sehr teuer. Sichere dich daher mit einer Rechtsschutz­versicherung ab, sodass du entspannt für dein Recht einstehen kannst.

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Rechtsschutz mit Sofortschutz: Eine Alternative zum rückwirkenden Versicherungsschutz?

Eine Rechtsschutz­versicherung rückwirkend abzuschließen, ist in der Regel nicht möglich. Dennoch gibt es Policen, die nach Vertragsbeginn einen Sofortschutz bieten – ohne eine mehrmonatige Wartezeit. Diese bieten jedoch meist nur in Teilbereichen Unterstützung, beispielsweise durch anwaltliche Beratungsleistungen.

Welche Bereiche deckt eine Rechtsschutz­versicherung ohne Wartezeit ab?

Bei Rechtsschutztarifen ohne Wartezeit werden häufig nur bestimmte Bereiche abgedeckt. Dazu gehören:

  • Ersteinschätzungen zu Fragen im Bereich Familienrecht oder Erbrecht
  • Unterstützung bei Rückfragen zur Vertragsinterpretation im Privatrechtsschutz bei Kauf- und Leasingverträgen
  • Beratung über das weitere Vorgehen arbeitsrechtlichen bzw. dienstrechtlichen Angelegenheiten im Berufsrechtsschutz

Wichtige Überlegungen bei der Wahl deiner Rechtsschutz­versicherung

Bevor du dich für eine Rechtsschutz­versicherung ohne Wartezeit entscheidest, solltest du prüfen, ob die angebotenen Leistungen für dich relevant sind. Diese Policen bieten oft nur eingeschränkten Schutz und können kostenintensiv sein. Es ist ratsam, die Kosten und den Nutzen sorgfältig abzuwägen.

Frag unsere Expert:innen von CLARK, ob eine Police ohne Wartezeit oder mit rückwirkendem Schutz für dich sinnvoll ist. Sie können dir helfen, die richtige Entscheidung zu treffen und sicherstellen, dass du im Fall eines Rechtsstreits gut abgesichert bist. Oder nutze unseren Online-Tarifvergleich, um Leistungen und Preise der Rechtsschutz­versicherung – mit und ohne rückwirkendem Schutz – zu vergleichen.

Rechtsschutz­versicherung rückwirkend – die Ausnahme

Eine Rechtsschutz­­versicherung ist für die volle Leistungserbringung mit einer Wartezeit verbunden. Manche Versicherer bieten teilweisen Schutz ohne Wartezeit, während rückwirkender Versicherungsschutz generell nicht gewährt wird. Wie fast bei jeder Regel existiert aber auch hier eine Ausnahme: Arag ist derzeit der einzige Versicherer, der einen rückwirkenden Rechtsschutz innerhalb von Sondertarifen anbietet. Hier sind die Details:

1. Mietrechtsschutz Sofort

Der „Mietrechtsschutz Sofort” von der Arag deckt bestimmte Situationen ab, in denen bereits ein Konflikt besteht. Zum Beispiel:

  • Mieterhöhungen: Wenn du mit einer Mieterhöhung nicht einverstanden bist, kann die Vermietung diese nur durch ein Gericht durchsetzen. Hier würde der Versicherer die Anwalts- und Gerichtskosten im Rahmen des Wohnrechtsschutzes zahlen.
  • Kautionsrückzahlung: Dein:e Vermieter:in wil dir das Geld nicht auszahlen, weil du angeblich mit der Nebenkostenzahlungen im Rückstand bist oder die Wohnung beschädigt haben sollst? Auch dann kannst du bei dieser Police einen rückwirkenden Schutz beanspruchen.
  • Eigenbedarfskündigungen: Du hast unerwartet eine Kündigung des Mietvertrags wegen Eigenbedarfs bekommen? Dann zahlt diese Police für dich die Anwaltskosten und weiteres, damit du deine Ansprüche geltend machen kannst.

Wichtig: Andere rechtliche Auseinandersetzungen im Bereich Mietrechtsschutz, wie Schimmelbefall oder Baumängel, sind mit diesem rückwirkenden Rechtsschutz nicht abgedeckt.

Die Kosten für eine solche Police liegen zwischen rund 25 € und 54 € monatlich, bei einer Mindestlaufzeit von 3 Jahren. Zum Vergleich: Ein herkömmlicher Mietrechtsschutz ohne rückwirkenden Schutz kostet etwa 13 € monatlich beziehungsweise rund  110 € jährlich. Hier ist zudem der Privatrechtsschutz inklusive.

2. Verkehrsrechtsschutz Sofort

Die Arag bietet auch einen „Verkehrsrechtsschutz Sofort” an, der nur in spezifischen Situationen greift:

  • Ordnungswidrigkeiten: Schutz bei bestehenden Fällen, wie der Abwendung eines Fahrverbots.

Eine solche Absicherung ist für dich sinnvoll, wenn du beruflich oder privat auf deinen Führerschein angewiesen bist. Dann kannst du dank dieser Versicherung anwaltlich gegen ein Fahrverbot vorgehen, ohne die Anwaltskosten selbst zahlen zu müssen. So könnte aus dem Fahrverbot nur eine Geldstrafe werden. Die Kosten betragen rund 32 € monatlich, ebenfalls mit einer Laufzeit von mindestens 3 Jahren. 

Andere Verkehrsstreitigkeiten wie Schadensersatz nach Unfällen oder Probleme beim Autokauf werden nicht von dieser Sofort­versicherung abgedeckt. Der Leistungsbereich ist damit stark eingeschränkt im Vergleich zu einer gewöhnlichen Verkehrsrechtsschutz­versicherung.

Ein Kostenvergleich: Der Verkehrsrechtsschutz ohne Rückwärts­versicherung kostet etwa 120 € jährlich, abhängig von der Höhe der Selbstbeteiligung. Somit sparst du Geld, wenn du die Rechtsschutz­­versicherung abschließt, wenn du keinen Rechtsfall „an der Backe“ hast.

Rückwirkender Rechtsschutz nur individuell nach Risikoprüfung

Bedenke: Einen rückwirkenden Rechtsschutz akzeptiert der Versicherer nur nach einer vorherigen Risikoprüfung. Angenommen, du hast dich gemeldet, um einen Vertrag abzuschließen. Dann wird sich der Anbieter bei dir melden und erfragen, um welchen Streit es bei dir geht. Daraus kalkuliert er Streitwert und voraussichtliche Kosten. Geht es nur um ein Knöllchen und 60 € Strafe, ist dies für den Versicherer kein Risiko. Bist du jedoch in eine Ordnungswidrigkeit verwickelt, bei dem die Kosten im vierstelligen Bereich liegen, wird der Anbieter vermutlich ablehnen, den Streit zu finanzieren.

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