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Verkehrs­rechts­schutz: Sicher unterwegs im Straßen­verkehr

  • Der Verkehrsrechtsschutz übernimmt die Streitkosten rund um Auto & Straßenverkehr
  • Er ist nicht nur für Autofahrer:innen sinnvoll
  • Er greift oftmals sofort nach Abschluss
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  • Bei Streitigkeiten rund um den Straßenverkehr greift eine Verkehrsrechtsschutz­versicherung. Und dies nicht nur nach einem Unfall.
  • Die Versicherung kommt unter anderem für die Kosten auf, wenn Verbraucher beim Kauf eines Autos, beim Leasing oder in einer Werkstatt betrogen worden sind.
  • Außerdem besteht Versicherungsschutz, wenn der Versicherungsnehmer zu Fuß, mit dem Rad oder einem anderen Verkehrsmittel unterwegs ist.

Was ist Verkehrsrechtsschutz?

Die Verkehrsrechtsschutz ist eine spezielle Form der Rechtsschutz­versicherung. Sie übernimmt die Kosten eines Streits über Vorfälle im Straßenverkehr. Zu diesen Kosten gehört unter anderem das Honorar des Verkehrsanwalts oder der Verkehrsanwältin. Außerdem greift der Verkehrsrechtsschutz beispielsweise, wenn eine Werkstatt fehlerhaft gearbeitet hat und sich weigert, die Verantwortung dafür zu übernehmen. 

Gut zu wissen

Alle 2 Minuten wird in Deutschland ein Verkehrsunfall gemeldet. Die Dunkelziffer dürfte noch höher liegen. Häufig lässt sich die Schuldfrage nicht sofort klären und viele Fälle enden in einem Rechtsstreit. Das Risiko, bei einer Klage viel Geld zu verlieren, trägst du selbst. Es sei denn, du konntest rechtzeitig eine Verkehrsrechtsschutz­versicherung abschließen. 

Braucht man eine Rechtsschutz­versicherung für ein Auto, zusätzlich zur Kfz-Versicherung?

Im Gegensatz zur Kfz-Versicherung gehört die Verkehrsrechtsschutz­­versicherung nicht zu den Policen, die du nach einem Autokauf laut Gesetz abschließen musst. Sie füllt aber Lücken im Versicherungsschutz. Daher kann hier eine solche Rechtsschutz­versicherung sinnvoll für dich sein.

Ein Beispiel dafür ist Schadenersatz: Deine Kfz-Versicherung greift, wenn ein:e andere:r Verkehrsteilnehmer:in zu Unrecht Schadensersatz und/oder Schmerzensgeld verlangt. Sie wehrt die Ansprüche ab und übernimmt in der Regel die Honorare des Anwalts oder der Anwältin und die Kosten des Verfahrens. Die Kfz-Versicherung zahlt aber nicht, wenn du selbst gegen eine:n Unfallverursacher:in vorgehen musst. Das Risiko, den Rechtsstreit und damit viel Geld zu verlieren, liegt bei dir. Eine Verkehrsrechtsschutz­versicherung nimmt dir dieses Risiko ab. 

Lass Geld kein Thema sein

Rechte wahren

Anwaltskosten, Gerichtskosten und Co. machen einen Rechtsstreit sehr schnell sehr teuer. Sichere dich daher mit einer Rechtsschutz­versicherung ab, sodass du entspannt für dein Recht einstehen kannst.

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Was ist versichert?

Als Versicherungsnehmer:in genießt du in den meisten Tarifen Schutz als 

  • Fahrer:in eines eigenen Kfz
  • Fahrer:in eines Mietwagens
  • Radfahrer:in
  • Fußgänger:in
  • Nutzer:in öffentlicher Verkehrsmittel

Im Vergleich zu einer Kfz-Versicherung ist die Verkehrsrechtsschutz­versicherung also nicht auf Auto, Kleintransporter und Co. beschränkt. Außerdem deckt die Versicherung Streitigkeiten in etlichen Rechtsbereichen ab, jeweils bis zu einer vertraglich festgesetzten maximalen Versicherungssumme („Deckungssumme”). Hier die besonders wichtigen Rechtsbereiche im Überblick:

RechtsbereichBeispielsituation
Vertrags- und SachenrechtEine Werkstatt hat geschludert oder ein:e Gebrauchtwagenhändler:in hat dich übers Ohr gehauen.
StrafrechtDu bist zu Unrecht wegen Fahrerflucht angezeigt worden. Oder jemand wirft dir eine schwere Beleidigung im Straßenverkehr vor.
VerwaltungsrechtDu streitest mit einer Behörde um deinen Führerschein. Oder du sollst eine Ordnungswidrigkeit begangen haben und Bußgeld zahlen.
SteuerrechtLandet ein Streit über die Kfz-Steuer vor Gericht, zahlt der Versicherer die Gerichtskosten. Manche Anbieter übernehmen zusätzlich auch die Anwaltskosten.
HaftpflichtrechtDu wirst in einen Unfall verwickelt und die gegnerische Kfz-Versicherung verweigert den Schadenersatz. Du leitest rechtliche Schritte ein.

Was beinhaltet die Verkehrsrechtsschutz­versicherung nicht?

Wenig Chancen auf eine Kostenübernahme hat, wer im Straßenverkehr eine Straftat begangen hat. Außerdem zahlt die Verkehrsrechtsschutz­versicherung nicht, wenn eine andere Versicherung zuständig ist. Wirst du beispielsweise nach einem Unfall haftpflichtig, musst du dich an die Kfz-Versicherung wenden. Auch Bußgelder, die zu Recht verhängt worden sind, muss der oder die Versicherte selbst zahlen: Nicht auszudenken, was auf den Straßen los wäre, würden Versicherer für das Missachten roter Ampeln geradestehen.

Wofür ist Verkehrsrechtsschutz sinnvoll?  

Manche Autofahrer:innen denken über Verkehrsrechtsschutz erst nach, wenn es mal gekracht hat. Dann ist es für den konkreten Fall allerdings zu spät: Versicherungen greifen nie rückwirkend. Erinnere dich also an all die Beinahe-Unfälle, die dir seit deinem ersten Autokauf schon passiert sind. Wer hätte dir in einem potenziellen Rechtsstreit beigestanden? Je öfter und je länger du mit dem Auto unterwegs bist, desto höher dein Risiko. Sichere es im Zweifel mit einer Verkehrsrechtsschutz ab. 

Gut zu wissen

Wer sich gerne mit Muskelkraft fortbewegt, ist im Verkehrsrechtsschutz nicht auf das Fahrrad festgelegt. Manche Versicherer schließen in ihren Policen unter anderem Inlineskates, Surfbretter und Ruderboote ein. 

Gilt die Rechtsschutz­versicherung nur für ein bestimmtes Fahrzeug?

Das kommt auf den Tarif an. Die Versicherer bieten dir 2 Optionen: 

  1. Du wählst Verkehrsrechtsschutz für ein Fahrzeug. Dann sind neben dir als Fahrzeughalter:in alle Mitfahrer:innen (Insassen) sowie jede:r berechtigte Fahrer:in mitversichert. Bleibt das Auto in der Garage stehen und ihr werdet zum Beispiel als Fußgänger:innen in einen Rechtsstreit verwickelt, besteht Versicherungsschutz nur für dich. 
  2. Setzt du bei der Verkehrsrechtsschutz­versicherung auf Komplettschutz, sicherst du neben deinem eigenen Auto auch die Fahrzeuge deines Partners / deiner Partnerin und deiner Kinder ab. Bleibt das Auto in der Garage stehen und ihr werdet zum Beispiel als Fußgänger:innen in einen Rechtsstreit verwickelt, besteht Versicherungsschutz für alle. 

Tipp

Du kannst deine:n Partner:in und deine Kinder mitversichern. Volljährige Kinder profitieren von deinem Verkehrsrechtsschutz, so lange sie noch bei euch wohnen, unverheiratet sind oder die erste Berufsausbildung noch nicht abgeschlossen haben. 

Privat, Beruf, Verkehr – lohnt sich beim Rechtsschutz die Kombination?

Bei deiner Online-Recherche stößt du rasch auf Versicherungen, die sich mit dem Verkehrsrechtsschutz kombinieren lassen. Das liegt daran, dass privater Rechtsschutz grundsätzlich nach dem Baukastenprinzip funktioniert. Du kannst beispielsweise eine Privatrechtsschutz­versicherung als Basis wählen und durch Berufsrechtsschutz oder Mieterrechtsschutz ergänzen. Ob sich eine Paketlösung lohnt, hängt von deinem persönlichen Sicherheitsbedürfnis ab.

Muss ich für Verkehrsrechtsschutz eine private Rechtsschutz­versicherung abschließen? 

Im Vergleich mit anderen Rechtsschutzmodulen bekommst du eine Verkehrsrechtsschutz­versicherung problemlos auch separat. Du musst dir also nicht zusätzlich online Überblick über die Basis­versicherung für das private Umfeld verschaffen. 

Worauf sollte ich vor dem Abschluss achten?

Online wird oft der beste Verkehrsrechtsschutz versprochen, manchmal unterlegt mit Test-Ergebnissen, deren Zustandekommen Fragen hinterlässt. Achte deshalb bei deinem Tarif-Vergleich auf die folgenden Vertragsmerkmale. 

Selbstbehalt/Selbstbeteiligung: Die Höhe deines Beitrags hängt maßgeblich davon ab, wie viel Geld du im Falle eines Rechtsstreits selbst beisteuerst. Üblich sind Selbstbeteiligungen zwischen 150 und 500 € je Fall. Es gibt aber auch Policen ohne Selbstbehalt. 

Wartezeit: Eine Privatrechtsschutz­versicherung zahlt in der Regel frühestens für Fälle, die 3 Monate nach Vertragsschluss auftreten. Im Verkehrsrechtsschutz kommen die meisten Tarife ohne Wartezeit aus. Schau bei deinem Online-Vergleich ins Kleingedruckte. 

Rechtsberatung: Viele Versicherer bieten kostenlose Rechtsberatung per Hotline an. Das ist eine gute Sache, weil du nicht gleich einen Anwalt aufsuchen musst. 

Deckungssumme: Versicherer übernehmen die Kosten eines Rechtsstreits bis zu einer vertraglich festgesetzten Höhe. In der Regel gilt: Je größer die maximale Versicherungssumme pro Fall, desto mehr Beitrag wirst du entrichten. Lass dich aber nicht locken. Eine Deckungssumme von weniger als 500.000 € könnte sich im Ernstfall als Fehler herausstellen. 

Schutz im Ausland: Verkehrsrechtsschutz­versicherungen bieten mindestens in der EU Versicherungsschutz, die meisten Tarife auch in Nachbarstaaten der EU. Falls du weltweit auf Nummer sicher gehen möchtest, wirst du länger suchen. Außerdem musst du im Ausland mit einer geringeren Deckungssumme auskommen. 100.000 € sollte der Vertrag nicht unterschreiten.  

Kündigung nach Versicherungsfall: Nach jedem Versicherungsfall hat der Versicherer das Recht, den Vertrag mit dir aufzulösen. Etliche Anbieter zeigen sich aber von vornherein kulant und machen von diesem Recht keinen Gebrauch. Laut ihren Verträgen besteht ein Sonderkündigungsrecht erst, wenn sie 2 Mal im Versicherungsjahr Kosten übernehmen mussten. 

Wie viel kostet Kfz-Rechtsschutz ohne Selbstbeteiligung im Vergleich zu Tarifen mit Selbstbehalt?

Die Preisspannen sind relativ groß. Zudem hängen die Beiträge neben dem Selbstbehalt vor allem von den Leistungen, der Zahl der versicherten Personen und weiteren Faktoren ab. Um dir aber eine ungefähre Vorstellung zu verschaffen: Ein Single-Tarif ohne Selbstbehalt kostet bei vielen Anbietern um die 120 € im Jahr. Mit einer Selbstbeteiligung von 150 € sparst du bei den gleichen Leistungen etwa 20 % Beitrag. 

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