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Bußgeld für rechts Überholen : Das kann teuer werden

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  • Rechts überholen wird je nach Ort unterschiedlich hart bestraft. Besonders teuer wird es auf Autobahnen und außerorts – Bußgeld, Punkte und Bearbeitungsgebühren sind garantiert.
  • Innerorts darfst du rechts überholen, wenn es mehrere markierte Fahrstreifen gibt oder du an einem Linksabbieger vorbeifährst.
  • Außerorts darfst du rechts überholen, wenn der Verkehr auf den linken Spuren stockt oder auf dem Beschleunigungsstreifen. Diese Ausnahmen sind selten und erfordern dichten Verkehr.
  • Nicht jeder Bußgeldbescheid ist korrekt. Hast du Zweifel, lass den Bescheid von Rechtsexpert:innen prüfen und zieh eine Verkehrsrechtsschutz­versicherung in Betracht, um dich abzusichern.

Bußgeld für rechts Überholen: Mit diesen Strafgebühren musst du rechnen

Im Bußgeldkatalog sind die Strafen für rechts Überholen klar geregelt. Es wird unterschieden zwischen dem verbotswidrigen Überholen innerhalb geschlossener Ortschaften und außerorts, etwa auf Autobahnen. Die Konsequenzen sehen konkret so aus:Das droht beim Parken ohne Parkschein

VerstoßBußgeldPunkte
Rechts überholen innerorts30 €
+ mit Unfallfolge35 €
+ mit Sachbeschädigung35 €
Rechts überholen außerorts100 €1
+ mit Gefährdung anderer120 €1
+ mit Unfallfolge145 €1

Wie du siehst, ist das Bußgeld für das rechts Überholen auf der Autobahn und generell außerhalb geschlossener Ortschaften besonders hoch. Dazu kommt noch ein Punkt in Flensburg. Denke daran, dass zum Bußgeld auch Bearbeitungsgebühren und Auslagen hinzukommen, die die Gesamtsumme weiter in die Höhe treiben können.

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Ausnahmen innerorts: Wann ist rechts Überholen erlaubt?

Es gibt sowohl innerorts als auch außerorts Ausnahmen, bei denen das rechts Überholen erlaubt ist, ohne dass du ein Bußgeld riskierst. So ist es zum Beispiel gestattet, rechts zu überholen, wenn es in jede Richtung mehrere markierte Fahrstreifen gibt – selbst im Ampelbereich. Diese Regelung gilt allerdings nur für Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen.

Innerorts besteht in einigen Fällen sogar die Pflicht, rechts zu überholen – etwa, wenn du an einem Linksabbieger oder an einem Schienenfahrzeug vorbeifährst.

Dies sind die einzigen Ausnahmen. In allen anderen Fällen musst du Fahrzeuge von links überholen.
Beachte: In bestimmten Bereichen gilt ein generelles Überholverbot, unabhängig von der Seite. Dies ist der Fall, wenn eine Behinderung des Gegenverkehrs nicht ausgeschlossen werden kann, die Verkehrslage unklar ist oder wenn der nötige Abstand von 1,5 m zu Radfahrer:innen und Fußgänger:innen nicht eingehalten werden kann.

Außerorts rechts überholen: Diese Ausnahmen gibt es

Auch auf Landstraßen und Autobahnen gibt es Ausnahmen von der Überholregel – und zwar genau 2:

  • Kein Bußgeld droht dir, wenn du auf der Autobahn rechts überholst, weil sich auf den anderen Fahrstreifen eine Fahrzeugschlange gebildet hat, die du anders nicht überholen könntest. Wichtig ist, dass auf allen anderen Streifen dichter Verkehr herrscht, sodass alle Fahrzeuge nebeneinander fahren müssen. Dann darfst du ausnahmsweise rechts schneller fahren als die Fahrzeuge zu deiner Linken.
  • Rechts überholen ist außerdem erlaubt, wenn der Verkehr auf dem linken Streifen zum Stillstand gekommen ist oder sich nur sehr langsam, mit maximal 60 km/h, bewegt. In diesem Fall darfst du an den Fahrzeugen zu deiner Linken vorbeifahren – und zwar maximal 20 km/h schneller.

Eine weitere Ausnahme betrifft den Beschleunigungsstreifen (auch Einfädelungsstreifen genannt). Hier darfst du schneller fahren als die Fahrzeuge auf den durchgehenden Fahrspuren, solange du niemanden gefährdest und das schnellere Fahren fürs Einfädeln in den Verkehr notwendig ist.

Rechts überholen in der Probezeit

In der Probezeit gelten besonders strenge Regeln. Als Fahranfänger:in musst du dich in den ersten 2 Jahren nach dem Führerscheinerwerb im Straßenverkehr vorbildlich verhalten. Wenn du in dieser Zeit Ordnungswidrigkeiten begehst, drohen dir je nach Schwere des Verstoßes harte Konsequenzen – wie die Verlängerung der Probezeit, der Entzug des Führerscheins oder die Teilnahme an einem Aufbauseminar.

Die Folgen hängen davon ab, ob du einen A- oder B-Verstoß begangen hast. A-Verstöße wiegen schwerer – und dazu gehört auch das rechts Überholen. Ein einziger A-Verstoß reicht aus, um deine Probezeit zu verlängern. Ein weiterer A-Verstoß führt zu einer schriftlichen Verwarnung, und beim 3. Mal ist der Führerschein weg.

Nach dem Führerscheinentzug gibt es eine Sperrfrist von mindestens 6 Monaten. Kurz vor Ablauf der Sperrfrist musst du dann einen Antrag auf Neuerteilung des Führerscheins stellen.

Bußgeldbescheid erhalten? Ein Einspruch kann sich lohnen

Wusstest du, dass Bußgeldbescheide nicht immer korrekt und gültig sind? Fehler können nicht nur bei Blitzermessungen passieren, sondern in vielen anderen Fällen. Oft ist die Sachlage nicht eindeutig, und es kann sich lohnen, gegen einen Bescheid oder eine Anzeige vorzugehen.

Für Laien ist es jedoch häufig schwer, sich effektiv zu wehren. Wenn du fälschlicherweise einer Ordnungswidrigkeit beschuldigt wirst oder berechtigte Zweifel an einem Bußgeldbescheid hast, solltest du dich an eine Rechtsexpertin oder einen Rechtsexperten wenden. Eine Fachanwältin oder ein Fachanwalt für Verkehrsrecht ist hier die richtige Anlaufstelle.

Rechtsexpert:innen können die Sachlage einschätzen und dir eine klare Einschätzung deiner Erfolgsaussichten geben. Außerdem wissen sie, wie ein Einspruch zielführend und korrekt formuliert wird. 

Eine Verkehrsrechtsschutz­versicherung kann dir dabei helfen, dich ohne finanzielle Sorgen gegen ungerechtfertigte Bußgeldbescheide zu wehren. Mit dem passenden Tarif bist du vor hohen Anwalts- und Gerichtskosten geschützt.

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