Pflegeversicherung – Träger
Das sind die Träger der Pflegeversicherung
Das Wichtigste in Kürze
In Deutschland ist die Krankenversicherung Pflicht – dasselbe gilt auch für die Pflegeversicherung. Während dich die Krankenversicherung im Krankheitsfall mit passenden Leistungen schützt, deckt die Pflegeversicherung das ebenfalls hohe Risiko der Pflegebedürftigkeit ab. Versicherungsträger der Pflegeversicherung sind die Pflegekassen, diese wiederum sind an ihre jeweiligen Krankenkassen gebunden. Ebenso verhält es sich bei privaten Krankenversicherungen. In der Regel bist du also dort pflegeversichert, wo du auch krankenversichert bist.
- Krankenversicherung und Pflegeversicherung sind in Deutschland Pflichtversicherungen.
- Private und soziale Pflegeversicherung bieten eine Grundabsicherung, die dir zusteht, sollte Pflegebedürftigkeit eintreten.
- Die Höhe deines Beitrags richtet sich nach deinem Einkommen.
Die Leistungen deiner Pflegekasse
So funktioniert es
Die Leistungen von gesetzlichen und privaten Pflegekassen sind sich grundsätzlich ähnlich: Als Versicherter hast du im Falle von Pflegebedürftigkeit Anspruch auf eine Grundabsicherung. Die soziale Pflegeversicherung übernimmt einen Teil deiner Pflegekosten – egal, ob du in ambulanter Pflege betreut werden oder dich in stationäre Pflege in einer speziellen Einrichtung begeben möchtest. Selbst wenn du Versorgung durch pflegende Angehörige erfährst, zahlt die Kasse ein Pflegegeld. Mit welchen Leistungen du als Pflegebedürftiger rechnen kannst, ist von deinem Pflegegrad abhängig.
Pflegezusatzversicherung
Da gesetzliche Pflegeversicherungen in der Regel nicht alle anfallenden Kosten decken, kann eine private Pflegezusatzversicherung sinnvoll sein. Diese schließt die finanzielle Lücke, die deine Pflege mit sich bringen kann. Es gibt verschiedene Pflegezusatzversicherungen, die für jeden Pflegefall unterschiedlich nützlich ist: Pflegetagegeldversicherung, Pflegekostenversicherung, Pflegerentenversicherung und die staatliche Förderung durch Pflege-Bahr. Wichtig zu beachten ist hierbei, dass es einen Unterschied zwischen der privaten Pflegezusatzversicherung und der privaten Pflegeversicherung gibt: Die Pflegezusatzversicherung ist eine freiwillig private Versicherung zur Schließung der Lücke, den die soziale oder private Pflegeversicherung nicht deckt.
Zusammenfassung
- Private und soziale Pflegeversicherung bieten eine Grundabsicherung, die dem Versicherungsnehmer zusteht, sollte Pflegebedürftigkeit eintreten.
- Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt einen Teil deiner Pflegekosten ab oder zahlt ein Pflegegeld, wenn du Versorgung durch pflegende Angehörige erfährst.
- Um die Pflegelücke zu schließen, kannst du eine private Pflegezusatzversicherung abschließen.
- Es gibt verschiedene Formen der Pflegezusatzversicherung: Pflegetagegeldversicherung, Pflegekostenversicherung, Pflegerentenversicherung und den Sonderfall Pflege-Bahr.
Die Träger der Pflegeversicherung
Die Versicherungsträger der Pflegeversicherung sind in Deutschland die Pflegekassen, diese sind an die jeweilige Krankenkasse angeschlossen. Sie sind Körperschaften des öffentlichen Rechts und arbeiten selbstverwaltet in eigener Verantwortung. Für gesetzlich Krankenversicherte bedeutet das, dass sie automatisch auch pflegeversichert sind. Privat Krankenversicherte sind ebenso automatisch in einer privaten Pflegepflichtversicherung versichert. In Deutschland gibt es insgesamt 105 soziale Pflegekassen, deren Dachverband der GKV-Spitzenverband ist.
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Hol dir CLARKAls gesetzlicher Versicherungsnehmer
Als Mitglied der gesetzlichen Krankenversicherung bist du also automatisch in der sozialen Pflegeversicherung versichert. Es muss kein Aufnahmeantrag gestellt werden – das gilt für Studierende, Arbeitnehmer und Rentner. Die Beiträge richten sich nach deinem Bruttoeinkommen – dies ist gesetzlich so vorgegeben.
2022 liegt der Beitragssatz bei 3,05 Prozent für Versicherte mit Kindern. Wer mehr verdient, zahlt also höhere Beiträge. Kinderlose Versicherungsnehmer zahlen ab dem vollendeten 23. Lebensjahr den Kinderlosenzuschlag von 0,35 Prozent, womit ein Beitragssatz von insgesamt 3,40 Prozent anfällt. Allerdings gibt es eine Beitragsbemessungsgrenze: Diese legt die maximale Einkommenshöhe fest, für die der Beitragssatz berechnet wird. Als gesetzlich versicherter Arbeitnehmer erhältst du einen Beitragszuschuss vom Arbeitgeber. Dieser beträgt in der Regel die Hälfte des monatlichen Beitrags und somit 1,525 Prozent. 2022 liegt die Beitragsbemessungsgrenze bei 4.687,50 Euro Bruttomonatseinkommen. Das entspricht einem Jahresbruttogehalt von 56.250 Euro.
Als privat Versicherter
Träger der privaten Pflegeversicherung sind die privaten Pflegekassen. Die Leistungen sind – wie bei sozialen Versicherungen – festgelegt, somit besteht kein großer Unterschied zwischen beiden Varianten. Auch hier bist du als Mitglied einer privaten Krankenversicherung automatisch mit einer privaten Pflegeversicherung geschützt. Die Berechnung der Beiträge und der Zuschuss durch den Arbeitgeber gleichen ebenfalls den Regelungen der sozialen Pflegeversicherungen.
Zusammenfassung
- Die Träger der Pflegeversicherung in Deutschland sind die an die jeweilige Krankenkasse angeschlossenen Pflegekassen.
- In Deutschland gibt es insgesamt 105 soziale Pflegekassen.
- Die sozialen Pflegekassen sind Träger der sozialen Versicherungen. Als Mitglied der gesetzlichen Krankenversicherung bist du automatisch über die soziale Pflegekasse abgesichert.
- Träger der privaten Pflegeversicherung sind die privaten Pflegekassen. Privat Krankenversicherte sind automatisch Mitglieder einer privaten Pflegeversicherung.
Sonderfälle
Sachsen hat als einziges Bundesland in Deutschland eine Ausnahmeregelung bezüglich der Beitragsberechnung der gesetzlichen Pflegeversicherung. Dort zahlt man als Arbeitnehmer einen höheren Anteil. Dies liegt daran, dass dort kein Feiertag zur Finanzierung der Pflegeversicherung abgeschafft wurde. Die Arbeitnehmer zahlen einen größeren Anteil als der Arbeitgeber, wohingegen das Verhältnis in anderen Bundesländern ausgeglichen ist. Die 3,05 Prozent des Pflegebeitrags teilen sich in Sachsen ungleichmäßig auf: 2,025 Prozent entfallen auf den Arbeitnehmer, 1,025 Prozent auf den Arbeitgeber. Bei kinderlosen Versicherten kommen die 0,35 Prozent Zuschlag hinzu.
Grundsätzlich sind in Deutschland alle Arbeitnehmer wie auch Arbeitslose und Rentner Mitglieder der gesetzlichen Krankenkasse. Nur wer die festgelegte Einkommensgrenze von 5.212,50 Euro im Monat überschreitet, kann von einer sozialen Pflegeversicherung zu einer privaten wechseln. Ausgenommen hiervon sind Beamte und Selbstständige – diese haben immer die Wahl, von einer gesetzlichen Pflegeversicherung zu einem privaten Anbieter zu wechseln. Freiwillig Versicherte dürfen sich, falls sie krankenversichert sind, für eine gesetzliche Pflegeversicherung entscheiden – sind aber nicht gezwungen.
Was du sonst noch wissen musst
Die Einstufung in die einzelnen Pflegegrade richtet sich danach, inwieweit du noch selbstständig bist und über welche Fähigkeiten du verfügst. Es ist sinnvoll, die genauen Bedingungen für jeden Pflegegrad zu kennen. Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) ermittelt den Pflegegrad anhand von sechs Modulen: Mobilität, kognitive und kommunikative Fähigkeiten, Verhaltensweisen und psychische Problemlagen, Selbstversorgung, selbstständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen sowie Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte. Für jedes Kriterium werden Punkte vergeben. Diese bestimmen, als wie selbstständig du giltst und ob du beispielsweise in Pflegegrad 3 oder Pflegegrad 4 eingestuft wirst. Die Pflegegrade reichen insgesamt von Pflegegrad 1 bis Pflegegrad 5. Sie werden wie folgt definiert:
- Pflegegrad 1: geringe Beeinträchtigung der Selbstständigkeit oder der Fähigkeiten
- Pflegegrad 2: erhebliche Beeinträchtigung der Selbstständigkeit oder der Fähigkeiten
- Pflegegrad 3: schwere Beeinträchtigung der Selbstständigkeit oder der Fähigkeiten
- Pflegegrad 4: schwerste Beeinträchtigung der Selbstständigkeit oder der Fähigkeiten
- Pflegegrad 5: schwerste Beeinträchtigung der Selbstständigkeit oder der Fähigkeiten mit besonderen Anforderungen an die pflegerische Versorgung
Eine Besonderheit ist zu beachten: Menschen, die weder Arme noch Beine bewegen können, erhalten grundsätzlich den höchsten Pflegegrad – auch dann, wenn die Auswertung der Punkte lediglich eine Einstufung in Pflegegrad 2 ergeben würde. Der MDK ermittelt den Pflegegrad bei gesetzlich Versicherten, für privat Versicherte erfolgt die Prüfung durch MEDICPROOF.
Zusammenfassung
- Die Einstufung in einen Pflegegrad richtet sich nach dem Grad deiner Selbstständigkeit und nach den Fähigkeiten, über die du verfügst.
- Menschen, die weder Arme noch Beine bewegen können, erhalten grundsätzlich den höchsten Pflegegrad.
- Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung ermittelt den Grad bei gesetzlich Versicherten, für privat Versicherte erfolgt die Prüfung durch MEDICPROOF.
Eine Pflegezusatzversicherung abschließen
Wer sich im Fall einer späteren Pflegebedürftigkeit keine Sorgen um deren Finanzierung machen und auch nicht den eigenen Kindern zur Last fallen will, der sollte sich frühzeitig über eine private Pflegezusatzversicherung Gedanken machen. Wie bei allen Vorsorgeversicherungen entscheiden der Moment des Abschlusses und der Gesundheitszustand des zu Versichernden über die Höhe des Tarifs. Je früher man beginnt, umso günstiger ist sie.
Online kannst du vergleichen, was Pflegezusatzversicherungen leisten und wie viel sie kosten. Doch der Vergleich ersetzt keine Beratung. Der Tarif-Dschungel ist außerdem weitläufig und unübersichtlich. Schneller und sicherer kommst du voran, wenn du einen Experten heranziehst. Die Versicherungsexperten von CLARK helfen dir dabei, den Versicherer herauszusuchen, der am besten zu dir passt. Denn am Ende zählt bei deiner Absicherung die Leistung mehr als der Preis. So gehst du vor:
Nächste Schritte
- Kontaktiere unsere CLARK-Experten. Das geht ganz einfach per Chat in der CLARK App oder indem du uns unten deine Kontaktdaten hinterlässt.
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